Handball, Pokal-Achtelfinale: 27:28 (14:16) gegen Wetzlar BHC für großen Kampf nicht belohnt
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Zweitligist Bergischer HC hat das Viertelfinale des DHB-Pokals knapp verpasst. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze musste sich am Dienstagabend (17. Oktober 2017) dem Bundesligisten HSG Wetzlar mit 27:28 (14:16) geschlagen geben.
Nur 1.624 Zuschauer kamen in die Solinger Klingenhalle.
Im Vergleich zum behäbigen Auftritt gegen Aue startete der BHC hoch konzentriert. Fabian Gutbrod sorgte für die 1:0-Führung (1.). Es blieb ausgeglichen. In der 17. Minute erzielte Linus Arnesson den 7:7-Ausgleich, Gutbrod das 9:9 (20.). HSG-Nationalspieler Kohlbacher gelang in der 23. Minute mit dem 12:10 die erste Zwei-Tore-Führung.
Wetzlar nutzte die erste Schwächephase des BHC aus und erhöhte auf 14:11. Hinze nahm eine Auszeit (25.). Mit Erfolg: Max Darj und Maciej Majdzinski verkürzten auf 13:14 (26.). In die Kabinen ging es beim Stand von 14:16.
Der BHC startete stark in den zweiten Durchgang. Gutbrod glich zum 16:16 aus (32.). Zwei Minuten später (17:17) bot sich die Chance, in Führung zu gehen, aber Tomas Babak vergab. Stattdessen brachte Kohlbacher die Gäste mit 19:17 nach vorn, Holst legte sogar auf 20:17 nach (38.). Wieder trommelte Hinze seine Spieler zu einer Auszeit zusammen. Diesmal klappte es nicht: Kohlbacher machte das 21:17 (39.) für sein Team - eine Vorentscheidung? Nein.
Der BHC gab nicht auf. Linus Arnesson traf zum 20:22 (45.) und zum 22:23 (49.), doch der lange Zeit blasse Ex-BHCer Alexander Hermann blieb cool - 22:24 (49.) und 22:25 (50.), nachdem Maciej Majdzinski den Ball ans Lattenkreuz genagelt hatte. Der bärenstarke Kohlbacher erhöhte auf 26:23 für den Favoriten, Max Bettin scheiterte, Kohlbacher kurz danach nicht - 23:27 (53.). War es das?
Wieder nicht! Hinze nahm die letzte Auszeit - und Arnesson sowie Gutbrod markierten das 25:27 (54.). Wetzlar verlor unter Zeitspiel die Kugel, Arnor Gunnarsson setzte den 26:27-Anschlusstreffer (57.). Holst verwandelte einen Siebenmeter - 26:28 (58.). 45 Sekunden vor dem Ende machte Gunnarsson mit einem Zauberwurf von der Grundlinie das 27:28. Wetzlar nahm eine Auszeit. Rudeck parierte 14 Sekunden vor der Sirene. Doch der letzte BHC-Wurf ging über die Latte ...
HSG-Trainer Kai Wandschneider: "Das Spiel hatte für mich Bundesliganiveau, auch wenn es ein Pokalspiel war. Das war ein hervorragendes Spiel mit Tempo und guten Aktionen. Das war heute das beste Saisonspiel von Jannick Kohlbacher, Nationaltrainer Prokop wird sich freuen. Auch die acht von acht Siebenmeter von Holst waren toll. Dass der BHC hier bis zum Schluss guten Handball spielt, war klar, da haben wir am Ende ein paar Sachen liegen lassen. Über 60 Minuten waren wir besser, deshalb geht das Ergebnis in Ordnung. Ich hoffe, dass wir jetzt stabiler werden, da liegt bei uns der Hase im Pfeffer."
BHC-Trainer Sebastian Hinze: "Kai hat ganz viel richtig gesagt. Das war ein sehr gutes Handballspiel. Wir hatten leider Phasen, wo wir nicht stabil genug waren. Trotzdem haben wir eine tolle Moral gezeigt und es geschafft, Wetzlar zu stressen. Insgesamt war Wetzlar heute die bessere Mannschaft. Wir hätten noch irgendein Plus gebraucht, dann hätten wir gewonnen. Das Spiel macht mir aber sehr viel Mut für die kommenden Aufgaben."
HSG-Geschäftsführer Björn Seipp: "Der BHC hat eine bessere Mannschaft als vorige Saison."
BHC-Sportdirektor Viktor Szilagyi: "Insgesamt war das ein sehr interessantes und kampfbetontes Spiel. Wetzlar war dieses eine Tor insgesamt noch besser. Wir hatten zweimal in der zweiten Halbzeit die Möglichkeit, das Spiel zu drehen. Das haben wir nicht geschafft. Wir hatten hinterher die Abwehr stabilisiert, aber haben schon extreme Probleme mit Kohlbacher gahbat. Er war für uns nicht zu halten."
Das dritte Spiel der Englischen Woche bestreitet der BHC am Samstag (21. Oktober 2017) ab 19.30 Uhr in Würzburg bei der DJK Rimpar Wölfe.
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