WSV-Mittelfeldspieler Tim Manstein erzielt „Kack-Tor des Monats“ Auszeichnung für Tims Tor-Gurke

Wuppertal / Gruiten · Gruiten — ein eher verschlafener Ortsteil von Haan. Supermarkt, Bäcker, Imbiss, Geldinstitut, Optiker, Blumenladen. Es gibt eigentlich alles, meist aber eben nur einmal. Seit dem vergangenen Freitag nun existiert in Gruiten zudem auch noch etwas ganz besonders Einmaliges.

Trainer Stefan Vollmerhausen (re.) überreicht Tim Manstein den Ehrenpreis.

Foto: WDR (Screenshot)

Es ist ein sehr spezieller Klo-Deckel — und der bekommt natürlich einen Ehrenplatz. "Den hänge ich im Gäste-WC an die Wand", erzählt Tim Manstein.

Der in Gruiten wohnende Mittelfeldspieler des Wuppertaler SV hat diesen Klo-Deckel bei Arndt Zeigler gewonnen. Der 50-jährige Buchautor, Stadionsprecher von Werder Bremen und Fernseh-Moderator lässt in seiner sonntäglichen WDR-Fußballshow "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" alle vier Wochen das "KackTor des Monats" für besonders skurrile Treffer wählen. Im September votierten 38,7 Prozent der Zuschauer für das 1:0 des WSV gegen den KFC Uerdingen. Mansteins satten 20-Meter-Roller ließ Uerdingens Torhüter Daniel Schwabke unter sich hindurch über die Linie kullern.

"Das war kein super Tor, aber dafür schäme ich mich nicht. Allerdings habe ich den Treffer erst im Fernsehen anschauen können, weil ich mich beim Schuss verärgert abgedreht hatte. Ich habe den Ball nur so halb getroffen und nicht damit gerechnet, dass der Versuch erfolgreich sein könnte. Als ich mich dann noch einmal umgedreht habe, sah ich den Ball im Tor liegen", sagte Manstein.

Über die witzige Auszeichnung freite sich der 26-Jährige trotzdem. "Ich habe ja eigentlich gar nicht damit gerechnet, dass ich gewinne. Da fand ich ehrlich gesagt zwei andere Eier noch etwas komischer", so Manstein, der Aufheiterung durchaus gebrauchen kann. Vor zwei Wochen hatte er schließlich beim 0:3 gegen den VfR Fischeln in der Krefelder Grotenburg einen rabenschwarzen Tag erwischt. Als Gaetano Manno verletzt ausgefallen war, hätte Manstein als einer der routinierteren WSV-Spieler mit Dritt- und Viertliga-Einsätzen vorangehen müssen, tauchte aber in der Grotenburg ab und redet dies auch gar nicht schön: "Die Kritik damals war berechtigt. Wir haben zwar 22 gute Spieler im Kader, aber in schwierigen Situationen müssen die etwas erfahreneren eben mehr auffangen. Leider klappt das nicht immer. Da sieht man dann, dass wir eben doch Amateure sind", sagte Manstein.

Sein Geld für die in Gruiten zu erwerbenden Brötchen verdient er als Verkäufer und Außendienstmitarbeiter einer Erkrather Teppichfirma. Danach geht es dann zum Training. Das vergangene spielfreie Wochenende kam ihm da durchaus gelegen: "Es war gut, mal durchzuschnaufen." Am Sonntag müssen gegen den TV Kalkum-Wittlaer schließlich wieder alle Kräfte da sein, um mit einem Sieg die Rückkehr an die Tabellenspitze möglich zu machen. Tim Manstein würde dafür auch ein "Kack-Tor" reichen.