Kritik an Neumarkt-Veranstalter Weihnachtsmärkte: SPD für getrennte Ausschreibung

Wuppertal · Die Elberfelder SPD spricht sich gegen eine gemeinsame Ausschreibung der Weihnachtsmärkte in der Innenstadt und auf dem Laurentiusplatz aus. Über den Vorschlag der Verwaltung stimmt der Wuppertaler Rat am Montag (16. September 2024) ab.

 Der Weihnachtsmarkt in Elberfeld stand 2023 in der Kritik.

Der Weihnachtsmarkt in Elberfeld stand 2023 in der Kritik.

Foto: Christoph Petersen

„Eine gemeinsame Ausschreibung bringt mehr Risiken als Chancen“, meint der SPD-Fraktionsvorsitzende Soufian Goudi. „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass externe Veranstalter, die den Puls der Stadt und ihrer Menschen nicht kennen, Weihnachtsmärkte organisieren, die weit entfernt von den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger sind. Die gesamte Elberfelder Innenstadt hat darunter gelitten – und die aktuelle Situation auf dem Neumarkt wird dabei oft als Ausrede für die Baustellen genutzt. Dabei hätte gerade das die Chance sein können, einen schönen, kleinen Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt zu veranstalten, ähnlich wie es in Barmen vor dem Rathaus gelungen ist.“

Getrennte Ausschreibungen böten Flexibilität und Qualität: „Es ist absolut möglich, dass sich ein Veranstalter in einer getrennten Ausschreibung sowohl für die Innenstadt als auch für den Laurentiusplatz bewirbt. Wenn dieser Veranstalter überzeugt, kann er natürlich beide Orte bespielen. Eine gemeinsame Ausschreibung jedoch zwingt uns in eine starre Lösung, bei der die Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Standorte nicht ausreichend berücksichtigt werden.“

Bilder: Impressionen von den Wuppertaler Weihnachtsmärkten​
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Impressionen von den Wuppertaler Weihnachtsmärkten

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Foto: Christoph Petersen

Mit dem ehemaligen Mittelaltermarkt auf dem Laurentiusplatz habe man „stets eine schöne und gelungene Alternative“ zur Innenstadt, die sich mittlerweile auch durch den Winterzauber bewährt habe. Goudi: „Die Weihnachtsmärkte auf dem Laurentiusplatz haben gezeigt, dass es möglich ist, in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und der Politik ein qualitativ hochwertiges und stimmungsvolles Angebot zu schaffen. Das steht im krassen Gegensatz zu dem, was in der Innenstadt und zuletzt auf dem Neumarkt angeboten wurde."

Die SPD-Fraktion habe die zahlreichen Leserbriefe der Bürgerinnen und Bürger zum Weihnachtsmarkt 2023 auf dem Neumarkt zur Kenntnis genommen. „Die Menschen haben genug von einem Markt, der in so schlechter Qualität umgesetzt wird. Die Leute haben keine Lust mehr auf diesen minderwertigen Weihnachtsmarkt, der die Innenstadt degradiert. Das zeigt sich deutlich in der Unzufriedenheit, die immer wieder an uns herangetragen wird“, findet der SPD-Fraktionsvorsitzende.

Der aktuelle Veranstalter des Weihnachtsmarktes in der Elberfelder Innenstadt habe „mehrfach bewiesen, dass er kein Interesse an einer Qualitätssteigerung“ habe. „Seit Anfang des Jahres fordern wir Berichte und Konzepte für den Neumarkt ein, doch es wird nicht geliefert“, kritisiert Goudi. „Zu einem gemeinsamen Termin mit der Bezirksvertretung und dem Veranstalter ist der Veranstalter einfach nicht erschienen. Und auf die versprochenen Konzepte reagiert er nicht. Er tanzt uns allen auf der Nase herum, und das kann nicht akzeptiert werden.“

Der Rat müsse sich „gegen diese vereinfachte, aber letztlich schädliche Lösung“ stellen. „Es geht hier nicht um eine Reduzierung des Verwaltungsaufwands, sondern um den Charakter unserer Weihnachtsmärkte und die Unterstützung unserer lokalen Händler.“

Erstaunlich sei auch, dass die Verwaltung behaupte, in Gesprächen mit dem Veranstalter des Winterzaubers auf dem Laurentiusplatz sei keine Sorge hinsichtlich getrennter Ausschreibungen geäußert worden. Nun gebe es eine Presseerklärung von Paolo Frisella (FH Event GmbH), in der er „klar gegen eine gemeinsame Ausschreibung Position“ beziehe. „Irgendwo scheint es in der Verwaltungsspitze ein großes Kommunikationsproblem zu geben“, so die SPD.