Kritik an Landesregierung SPD unterstützt Petition für Sozialwissenschaften
Wuppertal · Die Wuppertaler SPD und ihre Jugendorganisation Jusos werfen der schwarz-gelben Landesregierung vor, den „Anteil der Sozialwissenschaften aus dem Fächerkanon an nordrhein-westfälischen Schulen“ verdrängen zu wollen.
„Unsere Demokratie und Gesellschaft werden aktuell durch Rechtspopulismus, Rechtsextremismus, Verschwörungsideologien sowie politischem und religiösem Extremismus gefährdet und stehen unter Druck. In dieser Zeit ist es das völlig falsche Zeichen, das umfassendere Unterrichtsfach Sozialwissenschaften durch eine Verengung auf Wirtschaft zu ersetzen. Anstatt Sowi zu schleifen und zu schwächen, braucht es eine deutliche Stärkung", so der Wuppertaler SPD-Vorsitzende Servet Köksal. Der Juso-Vorsitzende Yannik Düringer, Vorstandsmitglied der SPD Wuppertal: „Schwarz-Gelb greift in die Lehrpläne ein, indem die Wirtschaftspolitik massiv zu Lasten der Soziologie aufgewertet wird. Es ist zu befürchten, dass der Unterrichtsbestandteil ,Politik’ als Feigenblatt herhalten muss, das über kurz oder lang ebenfalls verschwindet.“
In Sowi werde dargelegt, weshalb zum Beispiel „Armut kein Naturgesetz, sondern ein Resultat politischer Entscheidungen“ sei. „In Sowi werden die Ursachen der ungleichen Einkommens- und Vermögensverteilung erklärt und Wirtschaftssysteme erläutert. Somit hilft das Fach unsere gesellschaftliche Wirklichkeit zu verstehen. Und wer versteht, kann auch verändern und gestalten“, so Köksal und Düringer. „Genau das brauchen wir: Mündige Demokratinnen und Demokraten, die unsere Gesellschaft und unsere Welt positiv weiterentwickeln. Schwarz-Gelb will sich jedoch in Zukunft lediglich auf die schulische Ausbildung zu mündigen Verbrauchern konzentrieren. Das halten wir für grundfalsch. Auf der Plattform ,Open-Petition’ hat eine betroffene Lehramtsstudentin eine Petition gestartet, die wir begrüßen und rufen dazu auf, diese zu unterstützen!“