Diskussion Döppersberg: Skater – oder doch lieber mehr Taxen?
Wuppertal · Hinter dem Primark-Gebäude am Döppersberg gibt’s kein Fahrradparkhaus. Was passiert nun mit dem Platz? Die Verwaltung schlägt eine für Skater und BMX-Biker geeignete Multifunktionsfläche mit Rampen und anderen Rollsport-Anlagen plus großem Baum vor.
In der Döppersberg-Kommission gab es zu dieser Idee, die die Bezeichnung „Shared Spot“ trägt, eine kontroverse Diskussion – mit anschließender Vertagung des Themas auf den Herbst. Modern und zeitgemäß belebt werden soll der Platz, so die Idee der Verwaltung – und zwar mit jungen Leuten und ihren Skateboards, die auf dem oberen Bahnhofsvorplatz schon intensiv genutzt werden, dort aber eher stören.
Modern und zeitgemäß belebt werden soll der Platz, so die Idee der Verwaltung – und zwar mit jungen Leuten und ihren Skateboards, die auf dem oberen Bahnhofsvorplatz schon intensiv genutzt werden, dort aber eher stören. Außerdem möchte man unbedingt verhindern, dass sich hinter Primark eine „versteckte“ Alkohol- und/oder Drogenszene etabliert: Der „Shared Spot“ würde rechtlich als Spielfläche geführt – dann gilt dort automatisch ein Alkohol- und Co.-Verbot, das von Ordnungsamt und/oder Polizei auch durchgesetzt werden kann.
Vor allem die CDU hat jedoch mit der Skaterfläche große Schwierigkeiten: Hans-Jörg Herhausen befürchtet unzureichende soziale Kontrollmöglichkeiten sowie vor allem ausufernde Kostensteigerungen, wenn eine solche Anlage gebaut wird.
Die Verwaltung plant mit 290.000 Euro – ermittelt nach DIN-Verfahren und der Erfahrung aus ähnlichen Anlagen im Stadtgebiet. Für die IHK formulierte Thomas Wängler eine weitere Befürchtung: „Mit den Skatern kommen auch die Sprayer.“
Die Skater-Kritiker wünschen sich im Gegensatz einen zusätzlichen Aufstellbereich für Taxen. Erstens, weil eine solche Fläche nötig sei – zweitens, weil sich durch Taxen automatisch eine soziale Kontrolle auf dem Areal ergebe. Nach Informationen aus dem OB-Büro hätte die Taxizentrale zwar nichts gegen eine Zusatzaufstellfläche, braucht sie aber nicht unbedingt. Klaus Lüdemann von den Grünen hätte hier gerne ein zusätzliches WC nach dem Vorbild von selbst reinigenden Bezahl-Toilettenhäuschen, wie man sie beispielsweise aus Frankreich kenne. Klaus-Jürgen Reese (SPD) gab als Vorsitzender der Döppersberg-Kommission zu Protokoll: „Der Platz an sich war schon zu teuer, um ihn jetzt zur reinen Fahrzeug-Abstellfläche zu machen.“
Fazit der beinahe einstündigen Beratung im Döppersberg-Gremium: Alle wollen nochmals nachdenken. Am 3. September steht das Dauerbrenner-Thema „Was passiert mit dem Platz hinter Primark?“ dann erneut auf der Tagesordnung.