Freibad Mirke Stadtrat beschließt Übernahme des Eigenanteils für den Umbau
Wuppertal · Die Ampeln für den Umbau des ehemaligen städtischen Freibads Mirke zu einem Naturfreibad stehen auf Grün: Der Stadtrat beschloss am Montag (10. Mai 2021), dem Verein „pro Mirke“ bei der Realisierung des Projektes finanziell unter die Arme zu greifen.
Für die Verwandlung des historischen Areals aus dem Jahr 1851 in ein Naturfreibad mit zusätzlichen Freizeiteinrichtungen hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bekanntlich 3 Millionen Euro Förderung genehmigt. Trotzdem stand das Vorhaben auf der Kippe, weil der Verein den nötigen Eigenanteil von 300.000 Euro nicht stemmen kann. Diesen Betrag stellt die Stadt jetzt im Investitionshaushalt 2022 und 2023 zur Verfügung. Der Rat beschloss mit großer Mehrheit einen entsprechenden gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und den Freien Wähler.
Der Grundsatzbeschluss erfolgte unter Vorbehalt der Überprüfung des Business- und Liquiditätsplanes des Betreibervereins durch geeignete Steuer- oder Wirtschaftsprüfer. Außerdem sollen rechtssichere und verbindliche Vereinbarungen zur Abwicklung der Bauleistungen, zu Haftungs- und Gewährleistungsfragen und zur Betriebsverantwortung nicht zuletzt vor dem Hintergrund der vom Fördergeber vorgegebenen Zweckbindung getroffen werden. Eckhard Klesser (CDU) betonte in diesem Zusammenhang, dass sich Wuppertal im „Schwimmnotstand“ befinde, und dankte wie alle anderen Redner den Ehrenamtlern, die das Projekt über zehn Jahre hartnäckig verfolgt hatten. Klesser weiter: „Das ist wieder einmal ein maßgeblich vom Bürger-Engagement getragener Leuchtturm für diese Stadt.“
„Auf diesen Beschluss warten die Menschen in der Nordstadt schon seit Jahren“, befand auch Bernhard Sander (Linke), der über Parteigrenzen hinweg dem SPD-Bundestagsabgeordneten Helge LIndh dafür dankte, dass er „die Chance ergriffen hat, Bundesmittel heranzuholen“. Kritik bekamen die Sozialdemokraten von ihm aber auch ab: „Das war durch den Schließungs-Beschluss der Groko zum Sterben freigegeben.“ Das sei der Haushaltssituation geschuldet gewesen, konterte SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus-Jürgen Reese, „es ist bemerkenswert, dass der Verein über zehn Jahre die Perspektive für ein neues Konzept aufrechterhalten hat“.
Die FDP stimmte gegen den Antrag, weil die Liberalen noch ein Fragezeichen hinter die Tatsache setzten, dass die Stadt den Eigenanteil des Vereins in voller Höhe übernimmt und „pro MIrke“ auch bei der Betreiberhaftung absichert.