CDU, Grüne und Linke Wo in Wuppertal ist es leiser geworden, wo lauter?
Wuppertal · Ein gemeinsamer Antrag von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und den Linken, der im Verkehrsausschuss und in fast allen Bezirksvertretungen beschlossen worden ist, soll einen effektiveren Lärmschutz für die Wuppertalerinnen und Wuppertaler gewährleisten. Dabei geht es unter anderem um die A46 und die L419.
Den Gremien war vor der Sommerpause der Entwurf des dritten Lärmaktionsplanes vorgelegt worden. Außerdem wurde ein Online-Seminar durchgeführt, an dem sich unter anderem die Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger beteiligen konnten.
„Mit dem gemeinsamen Antrag möchten wir jetzt erreichen, dass die tatsächliche Lärmbelastung in Wuppertal dargestellt und verringert wird. Wir möchten zum einen wissen, wie sich die Maßnahmen der letzten Lärmaktionspläne konkret ausgewirkt haben. Wo in Wuppertal ist es leiser geworden, wo lauter? Ganz wichtig ist uns, dass die zugrunde gelegten Grenzwerte die tatsächliche Lärmbelastung darstellen“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Anja Liebert, die auch verkehrspolitische Sprecherin ist. „Daher wurde nun beschlossen, dass diese sich nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und des Umweltbundesamtes richten müssen, die Auslösewerte von 65 Dezibel tagsüber und von 55 Dezibel nachts empfehlen. Der Entwurf des Lärmaktionsplanes geht von Werten 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel nachts aus. Werden die niedrigeren Auslösewerte zu Grunde gelegt, sind aber mehr als doppelt so viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler von gesundheitsschädlichem Lärm betroffen. Ein anderer wichtiger Ansatz des Lärmaktionsplans ist die Ausweisung von ruhigen Gebieten. Diese müssen klar definiert und vor neuer Lärmbelastung geschützt werden.“
„Ganz wichtig sei auch eine Lärmreduzierung im Rahmen der Sanierung der A46“, ergänzen die CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans-Jörg Herhausen und Ludger Kineke. „Beispielsweise müssen an den Talbrücken im Bereich des Autobahnkreuzes Sonnborn geeignete Lärmschutzwände eingeplant werden. Der Bund hat die A46 mittlerweile als wichtige Kontinentalverbindung eingestuft. Der zunehmenden Lärmbelastung durch das steigende Verkehrsaufkommen muss jetzt mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen entgegengewirkt werden.“ Daher sei die Stadtverwaltung beauftragt worden, sich auf Landes- und Bundesebene „energisch“ für die Reduzierung der Lärmbelastung einzusetzen.
Im Zuge des Ausbaus der L419 sei es erforderlich, „dass Lärmschutz für alle betroffenen Wohngebiete vorgesehen wird, auch zum Beispiel für die vorhandene und geplante Wohnbebauung am Boltenberg“, so Herhausen und Kineke. „Die Stellungnahme der Verwaltung zum gemeinsamen Antrag unserer Fraktionen ist unbefriedigend. Es ist noch nicht einmal ein Appell an den Straßenbaulastträger enthalten, die niedrigen Werte anzustreben und entsprechende bauliche Maßnahmen zur ihrer Einhaltung vorzusehen. Wichtig ist, dass zur Verbesserung der Lebensqualität Lärmschutzmaßnahmen in allen besonders betroffenen Bereichen auch umgesetzt werden Deshalb muss die Verwaltung Maßnahmen konkretisieren und die Kosten dafür benennen.“