Probleme mit dem Einwohnermeldeamt "Wir haben alle im Einsatz"
Wuppertal · "Kein Termin verfügbar" — das ist aktuell sehr oft auf der Website des Einwohnermeldeamts zu lesen. Und nicht nur einmal, sondern gleich in allen Bürgerbüros sowie in der Zentrale am Steinweg.
"Wir haben einfach nicht genug Personal, um den Bedarf zu decken", bringt Jochen Siegfried, Leiter des Einwohnermeldeamts, die Situation auf den Punkt. Bereits im Oktober 2018 berichtete die Rundschau über Personalmangel und Termin-Engpässe. Die Situation hat sich in den vergangenen drei Monaten alles andere als entspannt.
Sieben neue Mitarbeiter zählt das Einwohnermeldeamt bereits, berichtet Siegfried. Ihre Einarbeitung dauert gut drei bis sechs Monate. Sechs weitere Stellen werden bis April besetzt, der letzte neue Kollege wäre dann spätestens im Juni voll einsatzfähig. Für die erste Reisewelle sei das allerdings schon zu spät, meint der Leiter des Meldeamtes: "Die Wuppertaler kommen bereits Mitte März und wollen ihre Reisepässe für die Osterferien beantragen." Wie diese Welle bewältigt werden wird, weiß Siegfried noch nicht. "Es gibt eine Dunkelziffer über die vier Wochen hinaus, in denen wir im Voraus Termine vergeben." Und: "Wir haben alle Mitarbeiter im Bürgerservice im Einsatz."
Bürgern, die noch offene Melde- oder Ausweisangelegenheiten haben, kann Jochen Siegfried nur raten, täglich mehrmals ins Online-Terminvergabesystem zu schauen. Kurzfristig abgesagte Termine werden dort eingestellt und sind online und vor Ort buchbar. "Die Systeme laufen synchron, es hat bringt keinen Vorteil, persönlich nach Barmen zu kommen und einen Termin zu ziehen", betont Siegfried — und bittet alle Wuppertaler darum, Termine, die nicht wahrgenommen werden können, im System zu löschen und sie so wieder freizugeben.
Zusätzlich schreibt die Stadt ab nächster Woche wieder Stellen aus. Zehn qualifizierte Mitarbeiter werden noch für die Bürgerbüros und das Einwohnermeldeamt gesucht. "Wir freuen uns über jede Bewerbung", so Jochen Siegfried.
Bei der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters informierte Stadtdirektor Johannes Slawig über drei zukünftige Personalfacetten fürs Meldeamt: Extern eingestellte Mitarbeiter müssen sich verpflichten, sich fünf Jahre lang nicht auf andere Stadt-Stellen zu bewerben, Verträge werden mit dreimonatiger "Überlappung" terminiert — und insgesamt stellt die Stadt als "Puffer" drei Mitarbeiter mehr ein, als zurzeit eigentlich nötig sind.
Oberbürgermeister Andreas Mucke Blickt zuversichtlich nach vorn: "In wenigen Monaten wird eine große Entspannung eintreten."