Kriminalität Wer ist der Halsketten-Dieb?
Wuppertal · Fünf Mal schon wurden in den vergangenen Wochen Wuppertaler Seniorinnen ihre Schmuckketten vom Hals gerissen. Die Polizei schließt nicht aus, dass immer der oder dieselben Täter zuschlagen.
Es ist eine besonders perfide Strategie, die in den vergangenen Wochen in Wuppertal immer wieder für Entsetzen gesorgt hat: Älteren Damen wird auf offener Straße der Schmuck vom Hals gerissen. Die Opfer bleiben oft zwar nicht verletzt, aber traumatisiert zurück. Ein weit verbreiteter Trick bei Kriminellen — oder steckt gar eine Bande hinter den Überfällen?
"Natürlich fällt uns auf, dass diese Art von Raub sich gerade häuft", sagt Polizei-Pressesprecher Stefan Weiand auf Rundschau-Nachfrage. Insgesamt sind in den vergangenen Wochen bereits fünf solcher Fälle bei der Wuppertaler Polizei eingegangen. Noch könne man aber nicht von einer Serie sprechen. "Wir haben die Täterbeschreibungen im Blick, um herauszufinden, ob immer derselbe Täter oder gar eine Gruppe für die Raubüberfälle verantwortlich ist." Auffällig ist, dass der oder die Täter meist eine dunkle Kappe ins Gesicht gezogen haben, die Beschreibungen bleiben so meist sehr ungenau.
Senioren zu überfallen ist für die Täter übrigens oft lohnenswert. "Zum einen sind ältere Menschen häufig weniger wehrhaft. Zum anderen tragen ältere Damen tatsächlich oft noch wertvollen, echten Schmuck", erklärt Weiand die Strategie. Auch wenn gerade bei den Halsketten-Diebstählen die Opfer oft unverletzt bleiben, da die Ketten sich leicht öffnen, sind das keine einfachen Diebstähle. Weiand: "Es handelt sich um Raubüberfälle. Sofern Täter gefasst werden, müssen sie mit einer hohen Strafe rechnen."
Während die Polizei die Überfälle im Blick behält, um herauszufinden, ob sie sich weiter häufen werden, rät Stefan Weiand der Bevölkerung vor allem eines: "Es ist zumindest auffällig, dass diese Art des Überfalls sich gerade häuft, und deshalb ist es eine Überlegung wert, derzeit auf echten Schmuck in der Öffentlichkeit zu verzichten."