Drei Fragen an ... ... Werner Lübberink
Wuppertal · Mit Werner Lübberink, dem Bahn-Konzernbevollmächtigten für Nordrhein-Westfalen, unterhielt sich Rundschau-Redakteurin Nina Bossy.
Rundschau: Was hat die Bahn aus den Erfahrungen der Sperrung um Ostern für die Sommerferien gelernt?
Lübberink: Gemeinsam mit dem VRR und den Eisenbahn-Verkehrsunternehmen haben wir das Konzept für den Schienenersatzverkehr verbessert. Gerade auf der Strecke zwischen Wuppertal und Düsseldorf haben wir für die Schnellbusse einen 15-Minuten-Takt eingeführt. Das hat die Situation deutlich entspannt. Außerdem haben wir als Deutsche Bahn noch einmal mehrere Hunderttausend Euro in die Hand genommen, um den Service und die Reisenden-Information zu verbessern. Wir haben deutlich mehr Personal draußen vor Ort eingesetzt, das den Fahrgästen mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.
Rundschau: Am ersten Tag nach dem Ende der Sperrung kam es morgens und nachmittags zu Zugausfällen. Haben Sie damit gerechnet?
Lübberink: Die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks war eine wirkliche Herkulesaufgabe. Jedes Kabel — teils mit Dutzenden einzelner Adern — ist an 387 Signale, 98 Weichen, 324 Achszähler und 260 Magnete angeschlossen worden. Und dahinter steckt noch jede Menge Technik und Software. Immerhin können im Gebiet des neuen Stellwerks 521 verschiedene Fahrmöglichkeiten eingestellt werden. Deshalb sind wir insgesamt mit der Inbetriebnahme sehr zufrieden, auch wenn wir natürlich gerne im Sinne unserer Kunden auf diese beiden Störungen verzichtet hätten.
Rundschau: Wird das jetzt die letzte Vollsperrung für Wuppertal gewesen sein?
Lübberink: Die Arbeiten für das elektronische Stellwerk sind nun bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen. Bis zum Jahresende müssen wir noch einige alte Signale abbauen und den frischen Schotter noch einmal verfestigen. Das machen wir aber im Wesentlichen in den nächtlichen Zugpausen. Allerdings kann es abends oder an einzelnen Tagen für einzelne Linien noch einmal für eine kurze Zeit zu Schienenersatzverkehr kommen.