Aufruf der GEW Warnstreik der Schul-Angestellten in Wuppertal
Wuppertal · Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft die Angestellten in Wuppertaler Schulen für Donnerstag (23. November 2023) zum Warnstreik auf.
Bis heute seien die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder ohne Angebot geblieben. „Damit provozieren die Arbeitgeber den Warnstreik“, so die GEW. Ab 11 Uhr können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Haus der Jugend Barmen (Geschwister-Scholl-Platz 4-6) in die Streiklisten eintragen. Um 12:30 Uhr beginnt die Demonstration, um 13 Uhr eine Kundgebung mit Ayla Celik (Vorsitzende der GEW NRW).
Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 500 Euro. Hinzu komme ein weiteres Thema. „Zurzeit ist es so, dass jemand bei einer höheren Eingruppierung seine Erfahrungsstufe verliert und sogar insgesamt weniger verdient. Das ist doch Unfug! Ein Aufstieg auf dem Papier bringt nichts – er muss sich auch im Portemonnaie niederschlagen“, kritisiert Rainer Kriegel.
„Wir geben jeden Tag alles für die Bildungschancen junger Menschen und das ist der Dank? Die Zusatzaufgaben in der Schule werden immer umfangreicher, der Lehrkräftemangel steigt ständig. Die Kolleginnen und Kollegen halten alles am Laufen und wollen nicht mehr als ihnen zusteht: Anerkennung für ihre Arbeit", erklärt Richard Voß vom Wuppertaler GEW-Leitungsteam der GEW. „Die hohe Inflation der vergangenen Jahre frisst die Gehälter auf, gleichzeitig werden die Belastungen immer höher. Die Arbeitgeber suchen händeringend Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger und andere Fachkräfte – dann muss man die auch anständig bezahlen! Das Angebot muss so gut sein, damit sich mehr Menschen für den Bildungsbereich entscheiden. Der Ball liegt jetzt bei den Arbeitgebern.“
„Wir müssen dafür sorgen, dass sich mehr junge Menschen für den öffentlichen Dienst entscheiden und auch dabeibleiben. Der chronische Lehrkräftemangel macht deutlich, wie groß das Problem ist. Die Sparpolitik der Arbeitgeber nimmt den Kindern ihre Bildungschancen. Die Arbeitgeber sind jetzt gefragt zu beweisen, ob die Sonntagsreden zur Bildung auch wirklich etwas wert sind“, ergänzt so Martina Haesen-Maluck. „Der öffentliche Dienst muss attraktiver werden. Wer in Zeiten hoher Inflation die Beschäftigten am langen Arm verhungern lässt, gefährdet die Zukunftschancen unseres Landes.“
Ulrich Jacobs: „Für die Hochschulbeschäftigten muss endlich alles getan werden, damit die Befristung von Jobs ein Ende hat. Die GEW setzt sich auch für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte ein, damit diese Arbeitsverhältnisse endlich sozialverträglich ausgestattet werden.“