Demo gegen Rechts hat Nachspiel Unterschiedliche Auffassungen

Wuppertal · Verfasser einer Erklärung kritisieren im Namen des Autonomen Zentrums (AZ) die Polizei wegen angeblich überzogener Gewalt bei einem Umzug am Samstag in der Elberfelder Innenstadt. Ein Bündnis hatte zu Kundgebungen unter anderem gegen die Ermittler in einem Verfahren um eine beinahe tödliche Messerattacke am 11. April 2015 vor dem AZ aufgerufen.

Teilnehmer eines Umzugs am Samstag (13. Juni 2015) in der Elberfelder Innenstadt gegen Rechtsextremismus und rechte Gewalt in Wuppertal kritisieren die Polizei wegen angeblich überzogener Gewalt während der Demonstration. Mit einer Erklärung anscheinend im Namen des Autonomen Zentrums (AZ) an der Markomannenstraße werfen sie den Beamten brutale Übergriffe vor.

Die Organisatoren der Kundgebungen mit 350 bis 500 Teilnehmern aus der ganzen Region, das Bündnis "Kein Platz für Neonazis - Wuppertal", werfen der Polizei falsche Ermittlungen im Fall um eine beinahe tödliche Messerattacke am 11. April an der Markomannenstraße auf einen Freund (53) des AZ vor. Die Beamten würde den rechtsextremen Hintergrund eines Beschuldigten (25), der inzwischen wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, willkürlich herunterspielen. Sie würden Opfer zu Tätern machen, indem sie weiter gegen Personen aus dem Kreis des AZ ermitteln.

Laut Erklärung zum Demo-Verlauf soll ein Zusammenhang zwischen der Polizeikritik der Teilnehmer und den mutmaßlichen Übergriffen der Beamten bestehen. So soll es etwa an der Kreuzung Morianstraße/Hofkamp/Gathe zu einer Provokation, einer "Nichtigkeit", durch Demo-Teilnehmer gekommen sein, wonach Polizisten zugeschlagen und Personen zu Boden gebracht haben sollen.

Die Polizei bewertet den Umzug auf Anfrage der Wuppertaler Rundschau als "weitestgehend friedlich". In einem Fall wurden Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen, weil bei einer Zwischenkundgebung in der Nähe der Wache Hofkamp ein womöglich verbotener Böller gezündet worden sei.

Bei einem Versuch, nach Abschluss der Demo bei einer Gruppe von 50 Teilnehmern eine Kontrolle durchzuführen, sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Laut Polizei wurden gegen mehrere Personen Strafanzeigen geschrieben, je nach Einzelfall wegen Widerstands, Körperverletzung, Beleidigung oder versuchter Gefangenenbefreiung.