Ratgeber Unsere Tipps für die Partnersuche

Anders als früher ist das Leben als Single nichts Verwerfliches mehr und 41 Prozent aller Menschen leben nach Angaben des Statistischen Bundesamts allein. Doch da der Mensch ein soziales Wesen ist, fällt vielen nach einer längeren Zeit des Alleinseins die Decke auf den Kopf.

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Zugegeben, eine feste Bindung findet man in der Regel nicht mal eben so und die Aufgabe ist eine Herausforderung, die im traditionellen Spiel des Lebens zu den Eckpfeilern im persönlichen Lebenslauf gehört. Dafür ist die Freude umso größer, wenn man es geschafft hat, und dank Nietzsche wissen wir, dass wir Dinge, die wir nach einem gewissen Aufwand erreicht haben, besonders wertschätzen.

Unser Leitfaden für die Suche nach einer festen Beziehung

Wer selbst auf der Suche nach einem festen Lebenspartner ist, findet in diesem Ratgeber eine Reihe von Ideen, die ihm weiterhelfen könnten. Hilfreiche Tipps haben wir für unsere Leser gesammelt und diese zugunsten einer besseren Übersicht nach Themen geordnet.

Altlasten abwerfen

Die meisten Menschen, die nach einer festen Beziehung suchen, haben schon leidvolle Erfahrungen gesammelt. Doch egal, was die Gründe waren, warum die Bindung gescheitert ist: Ein ständiger Blick zurück hilft nicht weiter, sondern blockiert. Hier heißt es loslassen zu können und Ballast abzuwerfen. Wer sich frei von grüblerischen Gedanken an früher macht, kann sich auf neue Erfahrungen einstellen und diese zulassen, um seiner Lebensgeschichte frische neue Kapitel hinzuzufügen.

Gleich zu gleich gesellt sich gern

Von nichts kommt nichts. Wer den ganzen Tag auf seinem Sofa verbringt, wird kaum neue Leute kennenlernen. Je aktiver man sein soziales Leben bestreitet, desto sicherer wird man im Umgang mit anderen Menschen und desto mehr Chancen ergeben sich, die Verbindung fürs Leben zu knüpfen.

Gute Gelegenheiten sind festliche Rahmen, in denen es ausgelassen zugeht. Irgendwann findet immer in der Region ein Rummel, Volksfest oder Umzug statt. Viele Singles nutzen solche Festivitäten für die Partnersuche, was die Chance, mit seinem Anliegen auf Gegenliebe zu stoßen, entsprechend erhöht.

Einen anderen Vorteil bieten Verbindungen, bei denen man mit anderen ein Hobby teilt, was reichlich Raum für Gesprächsstoff bietet. Denn in der Psychologie ist bewiesen, dass sich Ähnlichkeiten anziehen. Sport- und Kulturvereine sind dafür die richtige Wahl, und auch die örtliche Volkshochschule und andere Bildungseinrichtungen bieten zahlreiche Hobbykurse an, um Gleichgesinnte kennenzulernen.

Wer gern draußen ist, kann sich Naturfreunden, Wandervögeln, Läufern, Radlern und Outdoorclubs anschließen, die Ausflüge aller Art organisieren.

Bildungshungrige können sich wiederum in Lesezirkeln und Debattierclubs organisieren oder eine Lesung zu einem Buch aufsuchen, zu dem man einen persönlichen Bezug hat. Workshops und offene Ateliers bieten die Chance auf Begegnungen mit kreativen Persönlichkeiten.

Weitere Möglichkeiten bieten Musik-, Tanz- und Theatergruppen sowie Besuche von Ausstellungen. Wer sich engagieren möchte, kann Mitglied im örtlichen Bürgerverein werden oder sich einer Freiwilligengruppe anschließen, die sich für die Umwelt, sozial benachteiligte Kinder oder Menschen in Not einsetzt und tatkräftige Unterstützung leistet.

Auf die Außenwirkung kommt es an

Anders, als viele meinen, hängt die Attraktivität von Menschen nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild ab, sondern auch von der Ausstrahlung. Wer mit sich selbst im Reinen ist und Selbstvertrauen sowie Gelassenheit ausstrahlt, strahlt von innen heraus und wirkt auf andere anziehend. Dabei geht es nicht nur um das Wort, sondern auch um die Körpersprache, denn wie wir vom Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick wissen, kann man nicht nicht kommunizieren.

Hier gilt es, an sich zu arbeiten, um seine Chancen bei denen zu erhöhen, die einem etwas bedeuten. Dabei helfen schon kleine Dinge weiter, wie dem anderen beim Kontakt in die Augen zu schauen, was Signale von Selbstvertrauen und Aufrichtigkeit sendet. Mit Humor lassen sich Menschen gewinnen, und wer Probleme mit Smalltalk hat, sollte an sich arbeiten, denn ohne geht es bei der Partnersuche nicht. Weiterhin mag das Gegenüber, wenn man nicht nur reden, sondern auch zuhören kann, und wenn man dazu fähig ist, das eigene Verhalten zu spiegeln.

Charakter: Nicht alles ist relativ

Wer geübt im Relativismus der Postmoderne ist, ist bei der Partnersuche auf dem Holzweg, denn trotz aller Subjektivität gibt es eine Reihe von Charaktereigenschaften, die über alle Kulturgrenzen hinweg als angenehm und weniger angenehm empfunden werden. Ein No-Go ist vor allem die aus der Psychologie bekannte dunkle Triade an Charaktereigenschaften, die von Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus geprägt ist.

Noch differenzierter geht der Dark-Faktor-Persönlichkeitstest zu Werke. Hier wird nach neun Persönlichkeitszügen getestet, die in den Augen der Wissenschaftler negativ oder böse sind:

Narzissmus

Machiavellismus

Psychopathie

Egoismus

Sadismus/Gehässigkeit

Gier

Egoismus

Ansprüchlichkeit

Moralische Enthemmung

INFOGRAFIK

Um toxische Beziehungen zu vermeiden, gibt es eine Reihe von Anhaltspunkten, die auf ebendieses hindeuten. Wenn sämtliche Arbeit im Haushalt an einem hängenbleibt, der Partner einem ständig ein Schuldbewusstsein vermitteln möchte, er gezielt das eigene Selbstvertrauen unterminiert und zu keinen Kompromissen bereit ist, dann sind dies ernste Warnsignale dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Dasselbe gilt bei einem Fehlen von Empathie für schwierige Situationen, die man gerade durchlebt, ständige Grenzverletzungen, aufdringliches Verhalten und Ansprüche, über die eigene Person zu bestimmen, statt eine Partnerschaft auf Augenhöhe anzustreben. Oft vermittelt einem die eigene Intuition Warnsignale, wenn der andere böse Absichten hat. Hier gilt es, auf die innere Stimme zu hören.

Perfektionismus ist dysfunktional

Zur Offenheit gehört es, übertriebene Vorstellungen vom festen Partner zu pflegen und jeden neuen Kontakt aufs Detail genau an diesen zu messen. Wer so denkt, presst den anderen in sein Bild und lässt ihm keine Chance. Da nur die wenigsten Menschen eine Vielzahl an Bedingungen gleichzeitig erfüllen, bleibt am Ende kaum etwas übrig.

Offenheit für Neues bedeutet zu akzeptieren, dass niemand perfekt ist. Wer gelassener gegenüber dem Unvollkommenen ist, wird der Natur des Menschen eher gerecht als der Perfektionist, und er lernt, wieder positive Charaktereigenschaften wertzuschätzen, anstatt diese als Selbstverständlichkeit vorauszusetzen.

Nietzsche hat einmal gesagt: „Man kann nicht wollen wollen.“ Hinter diesem Aperçu verbirgt sich eine tiefe Wahrheit, denn wer andere in ein festes Korsett zwängen möchte, verliert den Kontakt zu dem, was er wirklich will. Nur mit dem Herzen sieht man gut.

Die wichtigsten Punkte zusammengefasst

Wer mit offenen Augen durchs Leben geht und dem Neuen eine Chance gibt, findet leichter eine feste Beziehung. Wer unter die Leute kommt, erhöht die Chance auf die entscheidende Begegnung und trainiert seine sozialen Fähigkeiten. Vor allem Treffen mit Gleichgesinnten, mit denen man Hobbys oder Werte teilt, eignen sich für die Partnersuche wunderbar.

Letztendlich kommt es darauf an, dem Neuen eine Chance zu geben und an seiner Ausstrahlung sowie seinem Selbstvertrauen zu arbeiten, um auf diese Weise den Freund fürs Leben zu finden.