Autokongress Slawig mit Delegation in China

Wuppertal / Nanjing · Eine Wuppertaler Delegation rund um Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig und Bürgermeisterin Ursula Schulz ist anlässlich des 2. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses in Nanjing nach China gereist. Die Wirtschaftsförderung der Stadt hatte das Format im September 2017 in Wuppertal ins Leben gerufen und so eine branchenspezifische Austauschplattform für Unternehmen beider Länder etabliert.

Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig bei seiner Rede zum zweiten Automobilkongress in China.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

Der Kongress des Vorjahres wurde nun in China fortgeführt. Unternehmen, Verbände und Forschungsinstitutionen bietet die Veranstaltung Möglichkeiten für gemeinsame Projekte und Geschäftsmodelle. 400 Experten und Fachkräfte haben sich zu den Themen Zukunftsmobilität und autonomes Fahren ausgetauscht. Aus Deutschland sind rund 80 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet angereist.

Die Delegation der Stadt Wuppertal besteht aus elf Teilnehmern. Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), die Wirtschaftsförderung Wuppertal, die Bergische Universität Wuppertal, die Technische Akademie Wuppertal (TAW) sowie Unternehmer wie Andreas Braasch von der IQZ GmbH haben sich in Nanjing über die chinesischen Trends der Zukunftsmobilität informiert.

Die deutsch-chinesischen Teilnehmer des zweiten Automobilkongresses in China.

Foto: Wirtschaftsförderung Wuppertal

In einer feierlichen Eröffnungszeremonie erfolgte die Staffelübergabe durch Dr. Slawig an die diesjährigen Veranstalter der Stadt Nanjing. Direktor Liu von der landesweiten Wirtschaftsförderung der Volksrepublik China bedankte sich bei der Stadt Wuppertal für die Durchführung des 1. Kongresses und lobte das innovative Konzept. Kommunikation sei die Grundladlage für erfolgreiche Zusammenarbeit und der Kongress bringe Experten aus beiden Ländern zu spezifischen Themen zusammen.

Die Volksrepublik China ist der weltweit größte Absatzmarkt für die deutschen Automobilhersteller und die vorgeschaltete Zuliefererindustrie wie Jürgen Lind von der Audi China AG bestätigte. Mit dem ETRON wird die Audi AG im nächsten Jahr ein Fahrzeug mit voll elektronischem Antrieb auf den Markt bringen. Die entsprechenden Batterien werden in China hergestellt. Bis 2025 wird ein Marktanteil von 20 Prozent für Elektrofahrzeuge erwartet.

Stephan Vogelskamp und Thomas Lämmer-Gamp von der BSW stellten das "Automotive Cluster" des Bergischen Städtedreiecks vor. 250 Zulieferer aus der Region rund um Wuppertal sind der Branche zuzurechnen. Die Universität Wuppertal forscht aktiv an den Szenarien der Elektromobilität wie Per Kohl und David Michalik vom Lehrstuhl von Prof. Kummert berichteten. Es besteht eine enge Forschungskooperation mit BSW zur Potentialerschließung des Automobilstandortes Nordrhein-Westfalen.

Andreas Braasch, Geschäftsführer der Wuppertaler Firma IQZ, führte als Moderator durch die Podiumsdiskussionen. Die IQZ GmbH berät produzierende Unternehmen weltweit und ist im China-Geschäft engagiert. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Mobilitätstrends in China und Deutschland große Ähnlichkeiten aufweisen. Elektromobilität, autonomes Fahren, vernetztes Fahren und digitale Anwendungen prägen die Entwicklung in beiden Ländern. Während Deutschland technologisch noch immer die Spitzenposition hält, ist China fortschrittlicher bei der Schaffung von Rahmenbedingungen, die zum Beispiel Elektromobilität mit einem entsprechenden Netz von Ladestationen und autonomes Fahren erst ermöglichen.

Für die deutsche Zuliefererindustrie bieten die chinesischen Automobilhersteller enorme Geschäftspotenziale. Hui Zhang von dem Elektrofahrzeughersteller NIO betonte die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Die Firma hat ein Entwicklungszentrum in München mit 50 Mitarbeitern aus 30 Ländern. Zhang hatte bereits am Kongress in Wuppertal teilgenommen. Es bestehen bereits Geschäftskontakte mit einem Bergischen Unternehmen.