Seelsorgebereich Wuppertaler Westen Missbrauch: „Den Opfern gilt unser ganzes Mitgefühl“

Wuppertal · Pfarrgemeinderat, Kirchengemeindeverband und Pastoralteam im Seelsorgebereich Wuppertaler Westen haben nach dem Urteil gegen einen Priester, der unter anderem in Gummersbach und Wuppertal tätig war, eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Der heute 70-Jährige wurde am Freitag (25. Februar 2022) vom Kölner Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs in mehr als 100 Fällen zu zwölf Jahren Haft und zur Zahlung von 50.000 Euro Schmerzensgeld an Betroffene veurteilt. Der Wortlaut der Erklärung.

Justitia ist die Göttin der Göttin.

Foto: pixel2013

„Liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Damen und Herren, fassungslos lässt uns die Nachricht zurück, dass ein Priester, der bis 2016 in unserem Seelsorgebereich im Wuppertaler Westen ansässig und tätig war und hier auch seelsorgliche Vertretungen übernommen hat, vielfachen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen verübte.

Das sieht das Kölner Landgericht nach einem heute verkündeten Urteil in einem Strafprozess als erwiesen an. Der Betreffende ist zu zwölf Jahren Gefängnis und zu 50.000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden.

Auch Menschen aus dem Wuppertaler Westen gehören zu den Opfern. Ihnen gilt unser ganzes Mitgefühl. Sie haben tiefe Verletzungen erfahren. Der Täter spielte mit dem Vertrauen seiner Opfer, ihrer Eltern und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Pfarreien und vieler andere Menschen.

Wir als Gemeinde sind zutiefst erschüttert. Dass ein solcher Missbrauch in unserer Mitte stattfand, hat uns entsetzt. Respekt zollen wir den Betroffenen für ihren Mut, durch ihre Aussagen die Taten aufzudecken. Was den Opfern angetan wurde, verlangt nach Unterstützung und Beistand, die wir von Herzen als Gemeinde anbieten.

Wer ein Gespräch zu der Thematik mit einem Verantwortlichen der Gemeinde führen möchte, ist herzlich eingeladen, sich an unsere Priester oder sonst einen der Unterzeichnenden zu wenden, deren Erreichbarkeit unten angegeben ist.  Die Interventionsstelle des Erzbistum Köln steht ihnen ebenfalls zur Verfügung.

Wir unterstützen rückhaltlos und mit höchster Transparenz alles, was die Aufklärung dieser Taten angeht. Unsere Unterstützung haben auch all jene, die in unserer Kinder- und Jugendarbeit engagiert sind. Sie waren wachsam. Aber auch sie wurden getäuscht und hintergangen.

Fühlen Sie sich bitte stets ermutigt, uns anzusprechen, wenn Ihnen Sachverhalte bekannt sind, die das Thema Missbrauch in unseren Gemeinden betreffen könnten.

Missbrauch ist Seelenmord!“