XLETIX-Challenge Schlamm, Schaum, Schweiß
Wuppertal · Beim Sommerfest der CDU-Bezirksvertretung in Vohwinkel hatte der Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt gerade die letzten Worte gesprochen, da hechelte Moritz Iseke auch schon los in die Grube Osterholz.
Dort hatte der CDU-Fraktionssprecher einen ganz besonderen Termin: Die Sechs-Kilometer-Strecke durch den Schlamm bei der NRW-XLETIX-Challenge.
Am Anfang war für sein Team KWO noch alles gut. Ein paar Trockenübungen zu Technoklängen und vorne steht einer, der den Takt angibt. Was dann passierte, ließ den Beobachter fasziniert fragen: Warum machen Leute sowas? Warum quälen sich Tausende kilometerweit durch einen Steinbruch? Kaum gestartet, ist man schon klatschnass. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein an diesem Nachmittag. Irgendwann ist der Schlamm überall. In den Schuhen, in den Haaren, in den Klamotten. Dann ist sowieso alles egal. Also einfach weiterlaufen. Über Schotterpisten, durch Schaumwände, mit der Räuberleiter über Hindernisse — und die Härtesten dürfen auch noch die Halde hoch hecheln. Ob man den fantastischen Weitblick von dort aus überhaupt genießen kann? Fraglich.
Was sich am Samstag in der Grube Osterholz abspielte, darf man getrost als gigantisches Spektakel bezeichnen. Mehr als 7.000 Leute waren angereist, um bei der XLETIX-Challenge mitzulaufen.
"Wer hier mitmacht, will auch seine Grenzen austesten", glaubt Jannis Bandorski. Er ist einer der beiden Gründer von XLETIX, los ging es vor fünf Jahren mit drei Wettbewerben. Mittlerweile sind sie auch in der Schweiz und in Österreich unterwegs.
Derweilen nahm der Wahnsinn auf der Strecke seinen Lauf. Und Moritz Iseke hatte am Ende gänzlich neue Einblicke in Altbekanntes gewonnen. Ist er doch nicht nur Lokalpolitiker, sondern auch noch Geschäftsführer der Kalkwerke Oetelshofen, in deren Steinbruch das Spektakel stattfand. Vom hauseigenen Schlamm dürfte er wohl erstmal genug haben.