Wechsel im Vorstand Rockprojekt Wuppertal: Martin Krane löst Kalle Waldinger ab
Wuppertal · Generationenwechsel bei einem der bekanntesten Vereine für Jugend-Live-Musik im Bergischen Land: Nach 24 Jahren hat das Rockprojekt Wuppertal, das frühere „Ronsdorfer Rockprojekt“ einen neuen Vorsitzenden und jungen Vorstand. Martin Krane (37) folgt auf Kalle Waldinger (70), der 1986 den Verein mitgegründet hatte und ihn seit 1996 leitete.
Ziel war es schon damals, jungen Musikerinnen und Musiker Auftrittsmöglichkeiten zu bieten. Was zunächst mit kleinen Gigs startete, wurde schnell immer größer: Das Schüler-Rockfestival war geboren. Heute ist es ein Bergisches Festival mit sechs Stunden Live-Musik von Bands oder Solokünstlerinnen und -künstler unter 25 Jahren. Es wird von Hunderten Helferinnen und Helfern durchgeführt und von zahlreichen Sponsoren unterstützt. Die Organisation und Koordination übernimmt der gemeinnützige Verein. „Nicht zu vergessen ist natürlich die besonders schöne Aufgabe der Auswahl, Betreuung und Motivation junger Talente, die beim Schüler-Rockfestival erstmals vor tausenden Zuschauern auf der Bühne stehen. Hinzu kommen unterjährig noch diverse andere Auftrittsformate sowohl live als auch digital“, so Krane.
Dass der Job des Vereinsvorsitzenden viel Zeit und Organisationstalent erfordert, ist ihm bewusst. Seit drei Jahren leitet er das Orga- und Logistikteam des Festivals und hat sich auch mit der umfangreichen Verwaltung vertraut gemacht. „Was Kalle Waldinger in den 34 Jahren geleistet hat, ist bewundernswert. Ich danke ihm sehr für sein unermüdliches Engagement. Ich hoffe, dass ich eben so viele Menschen für unsere gute Sache begeistern kann wie Kalle“, sagt Krane.
Er freut sich, dass er ein junges dynamisches Vorstandsteam an seiner Seite hat. Als 2. Vorsitzender wurde Steven Mathauschek (20) und als Öffentlichkeitsbeauftragter Tobias Ackermann (20) im Amt bestätigt. Jugendbetreuer ist Ole Seifert (20). Daniel Fuchs (20) zeichnet als Finanzverwalter verantwortlich. Neu geschaffen wurde die Position der Beauftragten für Diversität, die von Marina Wereschaev (17) ausgeübt wird. Mit der Schaffung dieses Vorstandsamtes will das Rockprojekt Wuppertal bewusst ein Zeichen für Toleranz und Frauenförderung in der Musikbranche setzen. „Bei uns sind alle Menschen willkommen, die Musik machen wollen. Wir würden aber gern den Anteil an Mädchen und Frauen – insbesondere mit Migrationshintergrund – erhöhen, die wir fördern. Um diese besser zu erreichen, gibt es nun eine Beauftragte für Diversität“, erklärt der neue Vorsitzende.
Etwa anderthalb Jahre hat der Vorstand nun Zeit, das nächste Festival vorzubereiten und Talente dafür zu entdecken. Wegen der Corona-Pandemie wird es 2021 nicht stattfinden. Andere Projekte wie der 422-Youtube-Channel laufen aber weiter.