Aktionstag auch in Wuppertal „One Billion Rising“: Tanzen aus Protest

Wuppertal · Der Aktionstag „One Billion Rising“ mahnt am 14. Februar 2023 daran, dass jede dritte Frau weltweit in ihrem Leben Gewalt erfahren musste – körperliche, seelische oder sexuelle Gewalt. Ein Aktionsbündnis aus Privatpersonen und Vertreterinnen der Fraueninfrastruktur setzt auch in Wuppertal dagegen ein Zeichen.

Die Aktion im Jahr 2020 auf dem Elberfelder Kirchplatz.

Foto: Wuppertaler Rundschau/flo

Tanzen ist meist ein Ausdruck der Freude – diesmal ist es ein Zeichen der Wut und des Protests. Am 14. Februar wird der Rathaus-Vorplatz von 14 bis 16 Uhr zur Bühne für Vereine, private Gruppen und natürlich für jede Wuppertalerin und jeden Wuppertaler, die bzw. der sich beteiligen möchte. Getanzt wird zum Lied „Break the Chain“.

„Wie in den Vorjahren möchten wir auch dieses Jahr ein Zeichen setzen. Gewalt gegen Frauen findet überall statt, auch bei uns“, sagt Gesine Ahlzweig von der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung. Das gemeinsame Tanzen schaffe ein Gefühl des Zusammenhalts und der Solidarität mit betroffenen Frauen. „Jede und jeder, die bzw. der mitmachen will, ist willkommen. Je mehr mit uns tanzen, desto sichtbarer wird das Thema. Gerade für diejenigen, die Gewalt erleben oder erlebt haben, ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht allein sind und vor allem, dass es Hilfe gibt.“

In diesem Zusammenhang verweist sie auf das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ (08000/116-016). Darüber hinaus können sich Frauen und Mädchen jederzeit an die Beratungsstelle des Frauenhauses oder an die Frauenberatungsstelle wenden.

Allein in Wuppertal wurden im Jahr 2021 genau 862 Strafanzeigen wegen häuslicher Gewalt erstattet, davon in 69 Fällen wegen Bedrohung und 698 wegen Körperverletzung. Zudem wurden 212 von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen in der Frauenberatung beraten, darunter in 38 Fällen wegen Vergewaltigung und in 78 Fällen aufgrund von Missbrauch.

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen kommt in allen Altersgruppen, Schichten und Milieus vor. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und gehört daher in die Öffentlichkeit“, betont Gesine Ahlzweig. Es sei ein gutes Zeichen, dass auch in diesem Jahr bereits mehrere Vereine und Gruppen ihre Teilnahme angekündigt haben. „Manche sind schon seit Jahren dabei, aber es kommen auch immer mehr Neue hinzu, das ist besonders wichtig.“

Zusätzlich zur Tanzaktion wird es auch verschiedene Redebeiträge geben. Das diesjährige Motto lautet „Rise for freedom“.