Tanztheater Nun ein "Expertengremium" ...

Wuppertal · Mit Spannung erwartet tagte am Montag der Beirat des Tanztheaters Wuppertal. Dessen Vorsitzende Ursula Schulz kündigte die Gründung eines Expertengremiums an, das die zukünftige Struktur der Einrichtung festlegen soll.

Ursula Schulz hat erst sehr spät von den Querelen erfahren.

Foto: Schulz

"Das ist die schwierigste Phase meiner politischen Laufbahn", sagt Ursula Schulz hörbar angespannt. Denn die Situation ist verfahren: Nach der Kündigung von Intendantin Adolphe Binder und dem angekündigten Rückzug von Geschäftsführer Dirk Hesse ist das Aushängeschild der Wuppertaler Kulturszene quasi führungslos. "Wir haben uns zur Gründung eines Expertengremiums entschlossen, das Vorschläge für eine zukünftige Struktur des Tanztheaters entwickeln soll", resümiert Schulz die Ergebnisse der Sitzung am Montag. Es müsse sich viel ändern, das hätten die vergangenen anderthalb Jahre gezeigt.

Rückblickend sagt sie, dass der Beirat erst sehr spät von den Querelen erfahren habe, weil der Gesellschafter, sprich die Stadt, versucht habe, die Zwistigkeiten "unter dem Deckel zu halten" — in der trügerischen Hoffnung, die Probleme lautlos lösen zu können. Nun aber die Geschehnisse aufzuarbeiten, könne angesichts der gebotenen Eile nicht geleistet werden. Vielmehr müsse man nach vorne schauen und tragfähige Strukturen schaffen: "Sonst implodiert uns der ganze Laden!"

Wer die Mitglieder des Gremiums sein werden, kann sie noch nicht sagen, damit sei nun die Verwaltung betraut. Noch im September aber soll es seine Arbeit aufnehmen, erst dann gehe es auch auf die Suche nach einer neuen Person für die Intendanz oder einem wie auch immer gearteten neuen Führungsposten.

Offen ist unterdessen genauso die Frage nach der Vorstellung des Spielplans für die unmittelbar bevorstehende neue Saison. Ursula Schulz: "Die Eröffnung steht ja ebenso fest wie einige Gastspiele." Aber auch an dieser Stelle herrscht ansonsten dringendster Handlungsbedarf ...