Nach dem Hochwasser Schullandheim Urft benötigt Hilfe

Urft/Wuppertal · Am 10. April 1967 übernachteten die ersten Wuppertaler Schüler im legendären Schullandheim Urft. Seitdem sind Generationen von Wuppertaler Kindern mit ihren Lehrern und Schulklassen in die Eifel ins Haus Dalbenden gefahren. Durch das Unwetter am 14. Juli 2021 wurde die Herberge stark beschädigt. Einigermaßen gut durch die Pandemiezeit gekommen, freute sich das Heim wieder Gäste zu empfangen. Doch die Flutkatastrophe verhindert nun die Wiederaufnahme des Betriebs.

Der Boden in der Turnhalle des Schullandheims Urft wurde durch die Flut zerstört.

Foto: privat

Der Keller des Haupthauses war vollgelaufen, im Erdgeschoss stand das Wasser im gesamten Gebäudekomplex einen Meter hoch, beschädigte Waschmaschinen, Trockner und die Einrichtung der Selbstversorgerküche. Die Natursteinmauer auf dem Grundstück wurde durch die Wassermassen weggedrückt, das Pflaster im Innenhof löste sich, wurde ausgespült. Besonders schlimm traf es die Turnhalle. Neben Dreck und Schlamm, den die Flut ins Innere trieb, wurde der Hallenboden komplett verwüstet, die Fußbodenheizung zerstört und die Fenster mitsamt Rahmen herausgedrückt.

„Die Flutkatastrophe hat das Haus Dalbenden stark getroffen. Das finanzielle Ausmaß der Zerstörung können wir noch nicht genau beziffern. Wir hatten aber Glück im Unglück. Denn während der schlimmen Überschwemmung waren keine Gäste im Haus“, berichten der Ehrenvorsitzende des Schullandheims Franz Gusinde und seine Ehefrau Heidi Gusinde, deren Vater in den 1960er-Jahren auf der Suche nach einem Standort für ein Schulleindheim in dem Ortsteil Urft der Gemeinde Kall fündig wurde. Seit Jahrzehnten setzt sich das Wuppertaler Ehepaar Gusinde für den Erhalt von Haus Dalbenden ein. Als die beiden von den Schäden durch das Unwetter hörten, war ihr erster Impuls: „Wir müssen helfen!“

Haus Dalbenden.

Foto: privat

Gemeinsam mit Gabriela Rittinghaus-Koppers, der Vorsitzenden des „Katholischen Schullandheim Vereins Wuppertal“ und Eckhard Arens von der Bethe-Stiftung setzten sich Franz und Heidi Gusinde für die Instandsetzung der Schäden ein. Dazu haben sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen. „Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte rufen wir Menschen, die unser Haus kennen und dort schöne Zeiten verbracht haben, auf, uns mit Spenden zu helfen und zu unterstützen. Jede noch so kleine Spende ist hilfreich und jeder Euro zählt“, so Gabriela Rittinghaus-Koppers.

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Für eine zeitnahe Wiederaufnahme des Betriebs im Herbst benötigt der Verein rund 60.000 Euro. Mit dieser Summe ist allerdings nur eine Art Notbetrieb möglich. „Die Schlaf- und Tagesräume sind zum Glück nicht betroffen. Und auch die Herbergsküche nicht. Wir könnten mit Hilfe der Spenden in absehbarer Zeit wieder Gäste empfangen. Für eine vollständige Reparatur benötigen wir mehr Geld“, erklärt Franz Gusinde. Bund und Land sollen Hilfen zugesichert haben, dennoch werden kurzfristig Mittel benötigt.

Von links: Franz Gusinde, Gabriela Rittinghaus-Koppers, Heidi Gusinde und Eckhard Arens.

Foto: Wuppertaler Rundschau/mivi

„Die Bethe-Stiftung hat zugesagt, die eingehenden Spenden zu verdoppeln. Das gilt ab sofort für drei Monate“, sagt Eckhard Arens.

Dazu wurde ein Spendenkonto bei der Stadtsparkasse eingerichtet:

  • Kath. Schullandheimverein Wuppertal
  • IBAN: DE62 3305 0000 0000 1160 46
  • BIC: WUPSDE33
  • Betreff „Spende Hochwasser“
  • Wer möchte, auch mit Angabe von Name und Adresse