Wiederverwertung von Plastikmüll Mit innovativem Recycling zur Kreislaufwirtschaft
Wuppertal · Auf die Produktion von Kunststoff zu verzichten, ist nicht die einzige Lösung, um die Umwelt vor horrenden Plastikabfällen zu schützen. Denn mit der Produktion von langlebigem und hochwertigem Plastik, welches recycelt und wiederverwendet wird, soll die Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft geschaffen werden. Von dieser sollen Mensch und Umwelt gleichermaßen profitieren.
Überall Plastikverpackungsmüll
Der größte Anteil an Kunststoffabfällen weltweit findet sich in Verkaufsverpackungen wieder. Dass Einwegplastik für unsere Umwelt Gift ist, und dieser erheblichen Schaden zufügt, ist allzeit bekannt. Täglich landen Unmengen an Plastik in Parks, an Stränden oder in Gewässern. Tiere verheddern sich darin oder halten es sogar für Nahrung. Das führt dazu, dass jährlich zahlreiche Meerestiere durch die Auswirkungen von Plastikabfällen verenden.
Der Umgang mit Abfällen, insbesondere mit dem nur schwer bis gar nicht abbaubarenPlastikmüll, ist eines der am häufigsten diskutierten Umweltthemen.
In Deutschland entstehen jährlich im Durchschnitt 38,5 kg Plastikverpackungsabfall pro Einwohner. Und selbst wer seinen Müll täglich sauber trennt, kann nicht verhindern, dass ein Großteil des Plastikmülls dennoch in Öfen oder der Umwelt landet. Denn nur etwa 39 Prozent des deutschen Plastikmülls wird tatsächlich recycelt.
Dass so wenig Recycling stattfindet, liegt unter anderem daran, dass Kunststoff zur Wiederverwertung sortenrein sein muss. Allerdings werden häufig verschiedene Kunststoffe miteinander vermischt oder mit anderen Stoffen versetzt. Außerdem kommt es vor, dass in gelben Tonnen anderer Müll landet, was den Recyclingprozess zusätzlich erschwert. Viele Hersteller sind dann nicht bereit, die zusätzlich entstehenden Kosten zu übernehmen. Das führt dazu, dass die aktuelle Nachfrage nach recycelten Kunststoffen in Europa beispielsweise bei nur 6 Prozent liegt.
Lösungsansätze
In Deutschland soll noch dieses Jahr ein Verkaufsverbot für Wegwerfartikel aus Kunststoff eingeführt werden. Der Bundestag hat diesem bereits zugestimmt – jetzt muss ihm nur noch der Bundesrat gleichtun. Verboten werden sollen Trinkhalme, To-Go-Getränkebecher aus Plastik, Rührstäbchen, Einweggeschirr und -besteck, Lustballonstäbe sowie Wattestäbchen und Fast-Food-Verpackungen aus Styropor. Das Verbot zur Herstellung von Einwegplastik soll ab dem 21. Juli 2021 EU-weit durchgesetzt werden.
Weniger Einwegplastik zu produzieren kann aber nicht die einzige Lösung bleiben.
Das Plastik, welches weiterhin produziert wird, muss eine entsprechende Qualität aufweisen, um einen möglichst langen Produktlebenszyklus zu durchlaufen. Mit hochwertigem Kunststoff, das leicht recycelt und für die Herstellung anderer Produkte wiederverwendet werden kann, soll die Grundlage für eine Kreislaufwirtschaft geschaffen werden.
Damit dieser Kunststoff dann erfolgreich wiederverwendet werden kann, ist eine Verbesserung der Entsorgungs- und Recyclingsysteme notwendig – auch in Deutschland. Denn aktuell steht der Produktion von mehreren Millionen Tonnen Plastik im Jahr ein unzureichendes Abfallwirtschaftssystem gegenüber.
Das Unternehmen Covestro beispielsweise beschäftigt sich mit all diesen Themen rund um die Produktion von Kunststoff sowie dessen Recyclingprozessen und Weiterverwendung. Mit der Produktion von hochwertigem und langlebigem Kunststoff, welcher einfach recycelbar ist, soll auf eine Kreislaufwirtschaft hingearbeitet werden. Das Unternehmen forscht neben innovativen Technologien, mit denen gebrauchter Kunststoff wieder in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt werden soll, auch an verschiedensten Recyclingtechnologien.
Nicht vergessen werden darf, dass das gewünschte Ziel nur erreicht werden kann, wenn alle beteiligten Akteure eng zusammen arbeiten. Damit sind Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen gemeint. Dabei muss sich das Verständnis von Abfall und Plastikmüll grundlegend ändern. Denn Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff und muss nicht zu Abfall werden. Vielmehr gilt es diesen möglichst lange zu verwenden sowie systematisch und effektiv wiederzuverwerten.