SPD spricht sich für Fragemann als Vorsitzenden aus "Mit großer Strahlkraft"
Wuppertal · Heiner Fragemann soll neuer Vorsitzender der Wuppertaler SPD werden. Das hat der Unterbezirksvorstand mit großer Mehrheit vorgeschlagen. Der Nachfolger von Dietmar Bell, der nicht mehr kandidiert, wird auf dem Parteitag am 23. April gekürt.
Als Stellvertreter wurde Sozialdezernent Stefan Kühn nominiert.
Heiner Fragemann und Stefan Kühn — geht es nach dem SPD-Unterbezirksvorstand, dann sollen sie der Partei künftig vorstehen und sie in die Zukunft führen. Mit großer Mehrheit folgte der Vorstand am Montag damit dem Votum der Findungskommission unter Vorsitz von Oberbürgermeister Andreas Mucke. Beim Parteitag am 23. April werden sie offiziell der Partei als neue Führungsspitze vorgeschlagen.
Der 61-jährige Pädagoge Heiner Fragemann gehört dem Unterbezirksvorstand seit mehr als zehn Jahren an, ist Mitglied des Rates und zugleich Bezirksbürgermeister in Vohwinkel. Sein Stellvertreter soll der soeben mit großer Mehrheit wiedergewählte Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn werden. Der 53-Jährige ist in der Wuppertaler SPD seit rund 30 Jahren verankert, bisher aber nicht Mitglied des Vorstandes.
Dietmar Bell, der angekündigt hatte, nach 13 Jahren als Parteivorsitzender nicht mehr zu Wiederwahl anzutreten, begrüßt den Vorschlag des Vorstands. "Heiner Fragemann ist erfahren und besitzt die nötige Integrationskraft und Führungsstärke für diese Position. Er kann eine gute Rolle spielen. Und mit Stefan Kühn als seinem Stellvertreter hat man sicher den beliebtesten Sozialdemokraten Wuppertals im Team, der Sympathien über die Parteigrenzen hinaus genießt."
Auch Juso-Vorsitzender Max Guder ist erfreut über die Nominierungen. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den beiden Kandidaten, die eine große Strahlkraft besitzen. Wir denken, sie werden die Partei in eine sehr gute Richtung führen."
Die Vorschlagsliste für den neuen Parteivorstand — für den auch die Mitglieder Alexander Hobusch, Servet Köksal, Sabine Schmidt und Michael Stodieck nominiert wurden — sei denkbar eindeutig angenommen worden, heißt es aus dem Vorstandskreis. Der Unterbezirksvorstand stimmte der Liste mit 10:1 Stimmen, bei einer Enthaltung, zu. Das ist auch ein deutliches Votum gegen das Tandem Sedat Ugurman / Wolfgang Herkenberg, die als Bewahrer der aktuellen Machtverhältnisse gelten. Dass sich der amtierende stellvertretende Vorsitzende Herkenberg nach anfänglich gegenteiligen Äußerungen doch noch einmal zur Wahl aufstellen lassen wollte, kam für viele Genossen sehr überraschend.
Wichtig bei der Auswahl sei eine möglichst mehrheitliche Zustimmung der Partei gewesen. Beide Sozialdemokraten genießen in den eigenen Reihen große Sympathien, könnten ein echtes Gegengewicht zum einflussreichen Fraktionsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese bilden, heißt es.
Beim Parteitag wird sich zeigen, ob die Mehrheit der SPD sich mit den Genossen Fragemann und Kühn identifiziert — oder ob noch einmal ganz neue (oder alte) Kräfte an die Spitze drängen.