Besuch auf dem Elberfelder Lichtermarkt Mit Bildern: Mandeln, Mützen und — Peaba!
Wuppertal · Lichterketten, Tannenbäume, süßer Duft. Seit dieser Woche weihnachtet es landauf, landab — auch in Elberfeld, wo wir einen vorweihnachtlichen Bummel unternehmen. 90 Buden verteilen sich von der Herzogstraße über die Poststraße durch die ganze Innenstadt.
Es gibt viel Klassisches, aber auch manch kurioses Angebot.
"Wir machen den Glühwein selbst", erklärt Birgit Forrer den Kult um den Lions-Glühwein an der Herzogstraße. "Und natürlich hilft der gute Zweck, der durch jede Tasse gefördert wird." Wie der wohl beliebteste Glühwein Elberfelds zubereitet wird, mag sie nicht verraten. "Bio-Obst und Gewürze, der Rest bleibt geheim", sagt sie. Fest steht: Das heiße Gebräu kommt an. Denn am Lions-Stand, den es seit weit über zehn Jahren auf dem Markt gibt, geht der erste Becher meist schon um 11 Uhr morgens über die Theke.
Während sich bei den Lions bereits eine Menschentraube gebildet hat, sieht das Ende der Herzogstraße am Kasinokreisel ein wenig verloren aus. Das Riesenrad, das die Jahre zuvor einen erhabenen Blick über den Markt geboten hat, fehlt. "Wir hätten das Riesenrad gerne wieder mitgebracht, aber es ist leider kaputt gegangen", erklärt Organisator Christian Stronczyk. Dafür gebe es nun in Elberfeld ein Mini-Rad von vier Metern Höhe sowie ein nostalgisches Karussell. "Wir hoffen, dass das Riesenrad nächstes Jahr wieder läuft", meint er — eine interessante Aussage angesichts der aktuellen Debatten, wer den Weihnachtsmarkt 2017 denn wohl ausrichtet ...
Backfisch, Mützen, Würstchen, gebrannte Mandeln und — Peaba! Drei Studenten aus Wuppertal und Düsseldorf wollen die Liste der Klassiker in diesem Jahr exotisch ergänzen. "Toast, Erdnussbutter und Banane", verrät Ali Haron Balkaya die Zutaten für den hoffentlich großen Durchbruch. "Peaba schmeckt lecker und passt durch die zimtige Note zu Weihnachten." Dazu bieten die Jungs, die für ihre Weihnachtsmarkt-Premiere extra ein stylisches Logo entworfen haben, diverse Kaffeespezialitäten an. "Probieren lohnt sich", strahlt der Student und stellt echte Verkäuferqualitäten unter Beweis.
Ungewöhnlich präsentiert sich auch der Kerstenplatz: Offenes Feuer und echte Kerzen statt Lichterketten laden unter weißen Baumwollzelten zum gemütlichen Beisammensein ein. Hähnchenspieße und Burger werden über der Glut gegrillt und schmecken nach einem Grillabend bei Freunden im Winter. Dazu gehört natürlich Bier — Glühbier, um genau zu sein. Das Getränk kommt mit Schaumkrone daher und die herbe Gerste ist neben fruchtigem Kirschgeschmack deutlich zu erkennen.
Glühwein und -bier, heißer Hugo, Würstchen — Aline Schepper hat mit ihren Freundinnen die ganze Palette abgearbeitet. "Wer denkt, in Elberfeld gibt es nichts zu entdecken, der täuscht sich", sagt die 26-Jährige. Sie freut sich, dass sich am gestrigen Freitag das Licht ausgebreitet und nun auch der mittelalterliche Märchenmarkt am Laurentiusplatz seine Stände geöffnet hat. "Jetzt ist unser ganzer Stadtteil ein Weihnachtsdorf."