Debatte um Meisterbrief Todtenhausen: „Muss Gefahren- und Verbraucherschutz dienen“
Der Wuppertaler FDP-Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen begrüßt den Vorschlag der Regierungsfraktionen, den Meisterbrief in zwölf Gewerken wieder einzuführen. Allerdings gebe es klare Voraussetzungen, so der Vorsitzende der AG Handwerk der FDP-Bundestagsfraktion.
„Wir Freien Demokraten unterstützen grundsätzlich das Vorhaben, unter Wahrung verfassungs- und europarechtlicher Maßgaben die Meisterpflicht dort wieder einzuführen, wo der Gefahren- und Verbraucherschutz es gerichtsfest begründet. Bei Gewerken wie zum Beispiel den Fliesenlegern oder den Rollladen- und Sonnenschutztechnikern ist dies möglich und ergibt Sinn.“
Der FDP-Politiker: „Noch wichtiger erscheint mir aber, dass wir uns dann auch um die angemessene finanzielle Förderung von Meisterschülerinnen und Meisterschülern kümmern müssen, damit die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung vorankommt und keine Floskel bleibt. Denn wir brauchen junge Menschen, die mittels Aufstiegsfortbildung in der Lage sind, bestehende Betriebe zu übernehmen oder neue zu gründen. Die Große Koalition hat bei den anstehenden Haushaltsberatungen im Bundestag die Chance zu zeigen, wie wichtig Ihnen die berufliche Bildung ist.“
Todtenhausen weiter: „Technologische Prozesse wie die Digitalisierung und Geschäftsentwicklungen in Folge der Globalisierung führen notwendigerweise zu Veränderungen auch im Handwerk, denen wir uns als internationale Handels- und Exportnation nicht verschließen können und dürfen. Daher gehört für mich der Schutz einzeln ausgewählter Gewerk alleine aus Gründen der Tradition und des Kulturgüterschutzes nicht zu den notwendigen Reformen. Insofern habe ich etwa bei Küfern, Spielzeugmachern und Orgelbauern Zweifel, ob sie in Zukunft wieder meisterpflichtig sein können und auch sollen."