Rundschau-Chronik 2015 M wie Mucke
Wuppertal · Vom Außenseiter zum Oberbürgermeister: In der Stichwahl holte Andreas Mucke (SPD) am 27. September 59,7 Prozent der Wählerstimmen und löste damit Peter Jung (CDU) ab. Ein Erfolg, der viele überraschte ...
Andreas Mucke? Vor zwölf Monaten dürfte der überwiegende Teil der Wuppertaler wohl keinen blassen Schimmer gehabt haben, wer das ist. Im Januar von der SPD zum Oberbürgermeister-Kandidaten gekürt, ging der damals 48 Jahre alte Geschäftsführer der Quartierentwicklungsgesellschaft weitgehend als Unbekannter ins Rennen um den mächtigsten Posten der Stadt.
Anfangs selbst von eigenen Parteigenossen als "Kanonenfutter" belächelt, hatte der Vater von drei Söhnen die Herausforderung selbst immer sehr ernst genommen. In einer Art Ochsentour besuchte Mucke bis zur Wahl im September sämtliche Vereine und Stadtfeste, war mit Infoständen in der Stadt ebenso präsent wie beim Haustürwahlkampf, um sich den Wuppertalern vorzustellen.
Dass es der Ingenieur am 13. September tatsächlich schaffen sollte, Amtsinhaber Peter Jung (CDU) in die Stichwahl zu zwingen, hätten jedoch nur wenige geglaubt. Doch die erste Überraschung saß. Gerade mal zwei Prozentpunkte lag der SPD-Herausforderer hinter Jung — und hatte damit selbst den von vielen hoch gelobten Grünen-Kandidaten Marc Schulz weit hinter sich gelassen. Plötzlich schien alles möglich.
Und doch: Als sich am 27. September abzeichnete, dass Peter Jung nach elf Jahren das Amt des Oberbürgermeisters an Andreas Mucke abtreten würde, da war er selbst wohl am meisten überrascht. Seit dem 21. Oktober ist Mucke offiziell im Amt. Und inzwischen wird wohl keiner mehr fragen: Wer ist Mucke?