L 419: Grüne erwarten "Verkehrslawine"
Wuppertal · Die Grünen befürchten eine "Verkehrslawine", die auf die Südhöhen und Ronsdorf zurollt. Der Landesbetrieb "Straßen.NRW" werde voraussichtlich noch 2016 bei der Bezirksregierung Düsseldorf einen Antrag stellen, um das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der L 419 zwischen Lichtscheid und Erbschlö einzuleiten.
Anja Liebert, verkehrspolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende: "Ein Zuwachs des Verkehrsaufkommens von 75 bis 100 Prozent im Bereich des Personen- und Schwerlastverkehres wurde bereits vor Jahren für die L 419 prognostiziert, wenn autobahnähnlich ausgebaut wird. Neue Straßen erzeugen neuen Verkehr, dieser Automatismus lässt sich nicht wegdiskutieren. Wenn der Landtagsabgeordnete Bell (SPD) damit argumentiert, dass auf die prognostizierte Erhöhung des Personen- und Schwerlastverkehrs der Ausbau der L 419 folgen müsse, dann beißt sich die Katze in den Schwanz."
Der grüne Bezirksvertreter Paul Yves Ramette: "Wir befürchten weiterhin, dass ein unzureichender und mangelhafter Lärmschutz Teile von Ronsdorf z.B. im Bereich des TSV-Sportplatzes, der Ronsdorfer Anlagen sowie mittelbar betroffener Wohngebiete nicht vor erhöhten Lärm- und Abgasemissionen schützen wird.
Liebert kritisiert unterdessen auch OB Andreas Mucke (SPD): "Wir vermissen eine klare Positionierung von Oberbürgermeister Mucke, der mehrfach angekündigt hat, klima- und umweltpolitische Akzente setzen und eine nachhaltige Stadtentwicklung realisieren zu wollen. Ein gutes halbes Jahr nach seinem Amtsantritt wird es langsam mal Zeit, von ihm dazu auch konkrete Vorschläge zu hören. Mit einem autobahnähnlichen Ausbau der L 419 und der von ihm nach der Wahl forcierten Bebauung der Kleinen Höhe wird ihm das nicht gelingen."