Grünes Dach der GEPA Klimaschutz - in Wuppertal und weltweit

Wuppertal · Der Sommer 2018 schlug alle Rekorde: mit ausgedehnter Hitzephase, Trockenheit und dem Starkregenereignis vom 29. Mai. "Das hat gezeigt, wie wichtig Klimaschutz hier bei uns vor Ort ist", so Oberbürgermeister Andreas Mucke.

Auf der Dachterasse der GEPA: Andreas Mucke (li.) und GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger.

Foto: Stadt Wuppertal

"Und daher möchten wir Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Mittelpunkt rücken." Nun ging er zum zweiten Mal auf Klimatour.

Auf Initiative der städtischen Koordinierungsstelle Klimaschutz besuchte er das Fair-Trade-Unternehmen GEPA. Bei einer Tasse Tee auf dem begrünten Dach der Firmenzentrale ging es um lokale Maßnahmen zum Klimaschutz. Außerdem thematisierte GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger die Folgen des Klimawandels weltweit, von dem Partner der GEPA stark betroffen sind.

"Es gibt viele gute Beispiele für Klimaschutz in unserer Stadt", so Mucke. Besonders überzeugt habe die Stadt die Arbeit der GEPA. Sie gehe auch beim Thema Dachbegrünung mit gutem Beispiel voran: Rund 1.950 Quadratmeter wurden mit Sedumsprossen, einer Art der "fetten Henne", begrünt — eine ebenso einfache wie effektive Methode der Dachbegrünung.

Die Sedumpflanzen sind besonders gut geeignet, um Wasser zu speichern und auch trockene Phasen unbeschadet zu überdauern. Sie tragen in Hitzephasen durch Transpiration zur Kühlung bei. Bei Regen bewirken Pflanzen und Substrat einen Rückhalt und verzögern den Abfluss der Niederschläge. Gerade diese beiden Effekte können die negativen Folgen des Klimawandels mildern.

"Mit der Starkregengefahrenkarte, die ab heute online ist, und dem Gutachten zur Klimawandelbetroffenheit der Stadt Wuppertal durch Hitzebelastung, die Anfang kommenden Jahres veröffentlicht wird, geben wir den Bürgerinnen und Bürgern wichtige Informationen an die Hand", erläutert Frank Meyer, zuständiger Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt. Außerdem werde ganz konkret auch anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt, welche Maßnahmen wirksam und umsetzbar sind.

Die Maßnahmen der GEPA im Themenfeld Nachhaltigkeit und Klimawandel beschränken sich aber nicht nur auf das Thema Dachbegrünung. Ziel ist es, den Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen zu minimieren. Die GEPA hat unter anderem die Energieversorgung auf ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk umgestellt, zum Einsatz kommen erneuerbare Energieträger. Auch die Verkehrswende ist bei der GEPA angekommen. Das GEPA Jobradprogramm ist dafür ein Beispiel.

In ihrem täglichen Geschäft erfährt die GEPA außerdem deutlich, dass der Klimawandel vor Ländergrenzen nicht Halt macht. So ist die Rooibostee-Plantage in Wupperthal, einem Ort in Südafrika, infolge von Dürre stark geschädigt. Die Kleinbauern haben mehr als zwei Drittel ihrer Produktion verloren. GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: "Wenn wir weiter abwarten und Tee trinken, steht uns das Wasser bis zum Hals oder wir sitzen auf dem Trockenen. Schon jetzt geht es für unsere Partner im Süden ums schlichte Überleben, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Auch die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, und zwar auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene."