Teilnahme abgesagt Kein bergischer Stand auf der „EXPO REAL“
Wuppertal / München · Nachdem die Wirtschaftsförderungen der drei Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen, die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (BSW) und der Kreis Mettmann intensiv beraten haben, steht der Entschluss fest: In diesem Jahr werden sich die beiden Regionen Anfang Oktober nicht auf der Immobilienmesse „EXPO REAL“ präsentieren.
„Laut einer Aussage der Münchener Messegesellschaft in der Immobilienzeitung sei das Infektionsrisiko auf der vom 5. bis 7. Oktober 2020 avisierten ,EXPO REAL‘ beherrschbar. Einer Umfrage der Zeitung zufolge glauben hingegen drei Viertel der befragten Immobilienexperten, dass die Messe nicht stattfinden wird. Die Lage ist für alle Beteiligten, die den Bergischen Gemeinschaftsstand projektieren, zurzeit noch sehr unübersichtlich“, so die BSW.
Nach gründlicher Abwägung aller möglichen Szenarien haben sich alle Beteiligten gegen die Teilnahme entschieden. Wichtigster Grund: Unter den im Gesundheits- und Hygienekonzept skizzierten Rahmenbedingungen sei eine sinnhafte Durchführung der Messe nicht möglich. „Wir möchten kein gesundheitliches Risiko auf dieser internationalen Messe eingehen. Im letzten Jahr waren 46.700 Besucher vor Ort. Fraglich ist, ob da ein gutes Sicherheitskonzept tatsächlich ausreichend sein kann“, so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der BSW. Die Entscheidung ist in enger Beratung mit dem Kreis Mettmann erfolgt, da BSW und der Kreis verstärkt kooperieren und sich auf der „EXPO REAL“ und der „POLIS“ als Nachbarregionen präsentieren.
Außerdem lebe die Messe vom Netzwerken, vom Auffrischen und Intensivieren bestehender und von Erstkontakten. Sie alle erforderten das direkte Gespräch und den Face-to-Face-Kontakt – manchmal auch in aller Ruhe in den kleinen Gesprächsräumen am Messestand. „Die Möglichkeiten der vertraulichen Gespräche sind auf einer Messe mit einem strengen Sicherheitskonzept und einer entsprechenden Abstandsregelung sehr begrenzt. Belastbare Messekontakte sind so nicht mehr aufzubauen“, erklärt Dirk Haase, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Organisation und Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann. Und noch ein Punkt war demnach ausschlaggebend: Die Messe lebe von der Internationalität, die Besucher kommen aus rund 76 Ländern. Es ist jetzt noch ungewiss, ob und aus welchen Ländern angereist werden kann. Alle Beteiligten des Gemeinschaftsstandes wollen jedoch weiter mit der „EXPO REAL“ im Gespräch bleiben.
Teilnehmen werden das Bergische Städtedreieck und der Kreis Mettmann an der digitalen „polis Convention“. Die Messe sollte Anfang Mai in Düsseldorf stattfinden und wurde nun in den digitalen Raum verlegt. BSW und Mettmann hat das digitale Konzept, das die Messeveranstalter präsentiert haben, überzeugt. Auch in diesem Format sei der Austausch mit Partnern, Investoren und Projektentwickeln möglich, auch mit vielen, die regelmäßig die EXPO REAL besuchen – ganz ohne Gefährdung der Gesundheit. Am 13. und 14. August 2020 ist das gesamte Messe- und Kongressangebot digital abzurufen. Dafür wird ein entsprechender Eintrittspreis erhoben.