OB-Wahl 2015: Die Reaktionen Jung: "Es geht ums Ganze"
Wuppertal · Ein sichtlich enttäuschter Peter Jung trat vor seine Parteikollegen im Ersten Sitzungszimmer des Rathauses. "Es ist nicht das gewünschte Ergebnis", gab er zu, "aber wir haben Platz eins erobert." Nun gelte es, in 14 Tagen wieder vorne zu liegen.
Die geringe Differenz von knapp zwei Prozentpunkten zum SPD-Herausforderer Andreas Mucke sei Enttäuschung und Ansporn zugleich - nun müsse jeder Wähler wissen, bei der Stichwahl gehe es ums Ganze. Mancher Wähler sei möglicherweise zu Hause geblieben, weil er einen klaren Wahlsieg des Amtsinhabers vermutet habe.
SPD-Parteichef Dietmar Bell ging mit ernster Miene die Treppen zum Rathaus hinauf. "Eine katastrophale Wahlbeteiligung!" Die gleiche Aussage kam auch vom grünen OB-Kandidaten Marc Schulz. Deutlich unter 40 Prozent der Wahlberechtigten hatten von ihrem Stimmrecht gebraucht gemacht.
Andreas Mucke (SPD): "Ich bin sprachlos, das Ergebnis haut mich um. Der Wechsel ist möglich. In den vergangenen Wochen ist mir viel Offenheit entgegengebracht worden. Die Leute wollen einen Politikwechsel. Aber das war erst eine Etappe, nicht der Sieg. Deshalb Ball flach halten und Füße auf den Boden. In zwei Wochen sehen wir uns wieder."
Marc Schulz (Grüne): "In Anbetracht der kurzen Zeit meines Wahlkampfs und der finanziellen Möglichkeiten ist das Ergebnis ein großer Erfolg, da bin ich stolz drauf. Die Grüne sind die drittstärkste Kraft in Wuppertal. Die Wahlbeteiligung ist beschämend und ein katastrophales Ergebnis für die Politik. Viele hatten wohl das Gefühl, sie könnten nichts verändern. Das ist das Ergebnis der vergangenen Kommunalwahl."