Schulpolitik Inklusion: Grüne gegen größere Klassen
Wuppertal · Die Wuppertaler Grünen sprechen sich gegen eine Anhebung der Richtzahl, die die Zahl der Schülerinnen und Schüler pro Klasse festlegt. Man dürfe Inklusion nicht durch größere Klassen gefährden. Am Mittwoch (10. Februar 2021) berät der Ausschuss für Schule und Bildung über den Vorschlag der Verwaltung und von Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.
„Die Nachricht, dass die Schulverwaltung die Klassenrichtzahl von 27 auf 29 Schülerinnen und Schüler auch für inklusive Schulklassen hochsetzt, hat uns genauso überrascht wie die Gesamtschulleiterinnen und -leiter, die sich vehement gegen diese Veränderung aussprechen. Vor allem die Kurzfristigkeit der Kommunikation seitens des Stadtbetriebes ist ärgerlich und nicht hinnehmbar. Ein solches Vorgehen ist auch kein gutes Signal für die Arbeit an den Schulen, der inklusive Unterricht in Wuppertal wird dadurch sehr erschwert“, so die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Caterina Zinke.
Gerade die Gesamtschulen, aber auch alle anderen Schulen leisteten „hervorragende Arbeit mit einer sehr heterogenen Schülerinnen- und Schülerschaft und brauchen daher besondere Unterstützung und Rahmenbedingungen“. Die Verwaltung beziehe sie jedoch in ihre Planungen nicht ein, sondern überrasche sie mit den Konsequenzen: „Auch die Politik wurde nicht durch den Schuldezernenten im Vorfeld informiert, sondern durch die Vielzahl an Offenen Briefen der Schulen.“
Zinke: „Wir erwarten in der morgigen Schulausschuss-Sitzung eine ausführliche Information der Verwaltung und eine intensive Diskussion auch mit den Schulformsprecherinnen und –sprecher und erwarten hierfür eine umfängliche Präsentation der Datenlage durch den Dezernenten. Auch fehlen uns bis heute konkrete Zahlen! Erst auf dieser Grundlage können wir beurteilen, ob das Handeln der Verwaltung sinnvoll und alternativlos ist, oder ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, die bisherige, reduzierte Klassenrichtzahl beizubehalten.“