39. Transport der Wuppertaler Rumänienhilfe "Immer noch schlimme Verhältnisse"
Wuppertal · Die seit 26 Jahren bestehende Rumänienhilfe Wuppertal (RHW) führt vom 2. bis 11. Oktober 2015 den inzwischen 39. humanitären Transport durch. Dafür bitten die Organisatoren um Sach- und Geldspenden.
Medizinische Geräte, Medikamente, Verbandstoffe, Wasch- und Reinigungsmittel, Decken, Bettwäsche, gut erhaltene Oberbekleidung sowie Familienpakete werden am 11. September 2015 (Freitag) von 16 bis 19 Uhr und am 12. September 2015 (Samstag) von 10 bis 15 Uhr in der RHW-Lagerhalle in der Albertstraße 56 in Wuppertal-Barmen entgegengenommen. Steuerlich absetzbare Geldspenden können auf die Konten "Rumänienhilfe Wuppertal" bei der Stadtsparkasse Wuppertal (IBAN: DE42 3305 0000 0000 7300 28) und der Commerzbank AG (IBAN: DE33 3308 0030 0553 0064 03) eingezahlt werden.
Organisator Arno Gerlach ist vor wenigen Tagen mit einigen Mitarbeitern von einer weiteren Inspektionsfahrt nach Zentral-, Ost- und Nordrumänien zurückgekehrt. Hier sein Bericht:
"Sowohl sehr positive Eindrücke als auch viel Nachdenkliches und Sorgenvolles bleiben in Erinnerung. Welche Einrichtung wir auch besuchten, schnell stellten wir fest, dass es sehr von den jeweils handelnden Personen abhängt, wie sich die Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime, Landpraxen und Sozialstationen entwickeln. Und wie bzw. ob sich das Leben in den Dörfern und ländlichen Regionen verändert.
Gesellschaftliche Verantwortung für Kranke, Bedürftige und Abhängige zu übernehmen, ohne die sich dabei zweifelsfrei bietenden Gelegenheiten zur persönlichen Vorteilnahme und Bereicherung schamlos auszunutzen, fordert einen starken Charakter. Dass dieser vielerorts fehlt, war nicht zu übersehen. Missmanagement und Korruption ersticken oft den notwendigen Fortschritt.
Umso mehr freuen wir uns über eine Reihe von Versorgungsstationen, in denen die Verantwortungsträger durch hohen, persönlichen Einsatz und in großer Treue die Möglichkeiten, die sich durch unsere jahrelange Hilfe boten, wirksam zu positiven Veränderungen genutzt haben. Solche Beobachtungen und Erfahrungen bestätigen unsere Arbeit.
Wie schwierig der Weg des Landes aus der verkrusteten Gedanken- und Handlungswelt der alten Nomenklatura ist, zeigt sich an den aufwändigen Bemühungen des amtierenden Staatspräsidenten um Mehrheiten im Parlament und im Senat für echte Reformen.
Ausgerechnet die obersten Gerichte, deren eigentlich zugedachte Unabhängigkeit und Neutralität unabdingbare Voraussetzungen für eine an der Verfassung orientierte Rechtsprechung sein sollten, machen ihrem Ruf wenig Ehre. Verfassungsrichter gehören mit unerklärlichem Abstand zu anderen hochqualifizierten Berufsschichten zu den Höchstverdienern des Staates.
Wer ernsthaft krank ist oder sein Recht einklagen möchte, braucht gute "Argumente" und "Möglichkeiten"! Und die haben nur wenige. Alte, Kranke, Kinder, Waisen, Behinderte, Rentner, Sozialhilfeempfänger, kinderreiche Familien und Arbeitslose leiden häufig mehr als früher unter den teilweise immer noch schlimmen Verhältnissen."