Carnaper Platz Immer noch offene Fragen
Wuppertal · Die Vorarbeiten für die Umgestaltung des Carnaper Platzes sind abgeschlossen. Bevor die Bagger anrollen können, geht es jetzt aber noch um Baumfällungen, von denen die Bezirksvertretung nichts weiß, und das fehlende Ausweichquartier für den städtischen Seniorentreff an der Bromberger Straße.
Nach den Plänen der Stadt wird der Platz im Herbst mit Pflaster belegt. 350 kostenpflichtige Parkplätze plus fünf Stellplätze für Wohnmobile sollen auf dem Areal entstehen, das dank herausnehmbarer Steine unabhängig davon weiter als Veranstaltungsgelände genutzt werden kann.
Jetzt aber gibt es Irritation wegen offenbar geplanter Baumfällungen an der Bromberger Straße und am Hang zur Carnaper Straße. Stadt-Sprecherin Kathrin Petersen bestätigt, dass vier der stattlichen, etwa 60 Jahre alten Bäume im nördlichen Bereich weichen müssen und auch an der gegenüber liegenden Seite Fällungen anstehen. "Das Ressort Grünflächen ist eng in die Sanierungsmaßnahme eingebunden."
Problem: Das gilt bisher nicht für die Mitglieder der BV Barmen, die den Fällungen zustimmen müsste. Und auch die Bürgervereine Rott, Hatzfeld und Unterbarmen die sich mit ihrem Votum erfolgreich gegen die Bebauung des Platzes durch die WSW durchgesetzt haben, wissen von nichts. Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) wurde bisher nur von besorgten Anwohnern über die Pläne informiert. Lücke: "Wir werden uns die Pläne genau ansehen und dann über jeden Baum entscheiden."
Für Karl-Heinz Emde, Ehrenvorsitzender des Rotter Bürgervereins, ist der Carnaper Platz eine Herzensangelegenheit: "Von den geplanten Fällungen habe er bisher nichts gehört. Seine Meinung: "Für einen Parkplatz mit 350 PKWs an einer stark befahrenen Autobahnzufahrt muss um jeden Baum gekämpft werden".
Ein weiterer Problembereich beschäftigt die Planer im nördlichen Zipfel des Platzes, wo gegenüber dem künftigen Verwaltungs-Neubau der Stadtwerke eine kleine Grünfläche entstehen soll. Zwar ist das ehemals hier ansässige Ausstellungsgebäude eines Grabsteinhändlers bereits abgerissen. Aber noch ist der Profanbau des Städtischen Seniorentreffs Bromberger Straße im Weg, dessen Räumung zwar geplant, aber noch nicht vollzogen ist.
Gabriele Leyendecker, neben dem Seniorentreff eine der Mieterinnen des städtischen Gebäudes, bestätigt die aktuell unklaren Verhältnisse. Die Leiterin der Trommelschule Pentaton Percussion berichtet der Rundschau: "Uns wurde gekündigt, jetzt können wir bis auf weiteres weitermachen."
Kathrin Petersen bestätigt, dass die Stadt bei der Beschaffung von Ersatzräumen Schwierigkeiten bekommen hat. Servet Köksal, SPD-Stadtverordneter für den Bezirk Rott/Sedansberg, verweist auf einen Ratsbeschluss, der klar ausdrückt, dass die Bagger erst kommen dürfen, wenn adäquater Ersatz für die Räumlichkeiten gefunden ist: "Das Gebäude wurde im vergangenen Jahr von 4.200 Personen frequentiert. So lange es keine Alternative gibt, muss das Gebäude weiter für die Stadtteilarbeit genutzt werden".