Klärwerk Kohlfurth 1,4 Millionen Euro, um unabhängig zu bleiben
Wuppertal · Der Wupperverband ersetzt momentan in der Kläranlage Kohlfurth Blockheizkraftwerkmodule. Das bisherige Blockheizkraftwerk (BHKW) war bereits 20 Jahre in Betrieb. Die Projektkosten liegen bei rund 1,4 Millionen Euro.
Die alte Anlage bestand aus drei Modulen. 2011 wurde ein leistungsfähiges Aggregat hinzugefügt. „Gestiegene Anforderungen an die Abgasemission erfordern nun die Erneuerung auch der drei alten Module. Künftig kommen Modelle mit Katalysator zum Einsatz. Auch sind die beiden Module mit Schallschutzhauben ausgestattet, so dass sie leiser sind als die vorherigen Modelle. Zudem werden künftig nur noch zwei, dafür aber effizientere Module am Standort installiert“, so der Wupperverband. „Sie erzeugen vergleichsweise mehr elektrische Energie als Wärmeenergie. Diese kann auf der Anlage flexibler eingesetzt werden. Aber auch Wärmeenergie wird auf der Anlage benötigt, denn damit werden Faulbehälter und Betriebsgebäude beheizt.“
Durch die neuen Module sichergestellt werden, dass die Kläranlage weiter energieautark bleibt. Erwartet wird eine Stromerzeugung von 3,4 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von rund 760 Vier-Personen-Haushalten.
Die Motoren der drei alten Module wurden im März abgeschaltet. Anschließend begannen die Demontagearbeiten. Im Mai sollen die beiden neuen Module eingebaut werden. Der alte Kamin wurde bereits demontiert, ein neuer Kamin wird im Juni errichtet. Dann folgen die Montage mit Verlegung von Kabeltrassen sowie der Einbau der Maschinen- und Elektrotechnik.
Vor dem eigentlichen Start werden eine Test- und Probephase sowie Emissionsmessungen durchgeführt. Die Gesamtarbeiten werden voraussichtlich Ende Juli 2019 abgeschlossen.
Das neue Blockheizkraftwerk ist ein Baustein im Energiemanagementkonzept des Wupperverbandes. Der Verband erzeugt Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Er betreibt unter anderem sieben Wasserkraftanlagen, acht Blockheizkraftwerke und eine Dampfturbine.
Zum Betrieb seiner Anlagen, allen voran der Kläranlagen, benötigt der Wupperverband pro Jahr rund 40 Millionen Kilowattstunden Strom. Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien in den eigenen Anlagen liegt demnach bei rund 35 Millionen Kilowattstunden. Langfristig will der Verband rechnerisch mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, als er selbst verbraucht.