Barmer Anlagen „Ginkgo“ vervollständigt das Arboretum
Wuppertal · Schon zum zweiten Mal hat Familie Waskönig dem Barmer Verschönerungsverein (BVV) nun einen „Ginkgo“ gestiftet. Es handelt sich um die älteste erhaltene Baumart der Welt. Den ersten „Ginkgo“ hatten Arnhild und Dirk Waskönig zur Geburt ihrer Tochter Lara im September 1997 gestiftet. Geplanzt wurde er 1998.
Das Unikum war Dirk Waskönig bei seinem Zivildienst im CVJM Hagen aufgefallen. Die herzförmigen Blätter sind Waskönigs Symbol. Lara trägt das Tattoo heute am linken Unterarm. Dem „Ginkgo“ war allerdings kein langes Leben beschieden: Er wurde 2017 von einem Sturm umgeworfen, nachdem die Wühlmäuse den größten Teil der Wurzeln weggeknabbert hatten. In Laras 25. Lebensjahr wurde nach Abschluss ihrer Gesellenprüfung zur Orgelbauerin im April 2022 ein neuer Baum, unweit des alten, gepflanzt und somit ein neuer Lebensabschnitt sichtbar gemacht.
Die ersten Ginkgo-Bäume sind im Paläozoikum, dem Altertum der Erde, und der Perm-Periode aufgetaucht, von den „Ginkgo biloba“ das pflanzliche Unikum aus der Tertiärzeit, übriggeblieben ist. Aufregend ist diese Feststellung nur bedingt, denn die von China über Japan nach Europa gekommene Art gibt es selbstverständlich in vielen Ländern.
Doch die Familie der Ginkgo-Bäume hat sich in der langen Erdgeschichte und über 230 Millionen Jahre auf eine Gattung reduziert. Der „Ginkgo biloba“ ist das bekannteste und berühmteste Relikt, ein lebendes Fossil, das den Koniferen zuzurechnen ist. Allerdings hat diese Art keine Nadeln, sondern herzförmige Blätter mit Symbolcharakter, nicht nur für Arnhild, Dirk und Lara Waskönig.
Durch die Barmer Anlagen verläuft ein Baumspaziergang, der von der Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal, Carletta vom Dorp, entwickelt wurde. Die Anleitung befindet sich auf der Website www.barmer-anlagen.de. Ein weiterer Baumlehrpfad für Kinder befindet sich im Aufbau. Erste Informationstafeln sind aufgestellt.
Das für die „Regionale 2006“ geschaffene Parkpflegewerk hat eindrücklich beschrieben, welche botanischen Schätze über die 100 Hektar großen Barmer Anlagen verteilt sind. Manche Bäume stehen länger an ihrem Ort, als die Anlagen alt sind. Einige Bäume sind durch die Stürme der vergangenen Jahre in Verlust geraten, wurden aber im Auftrag des Parkpflegewerkes durch den 1864 gegründeten Barmer Verschönerungsverein (BVV) durch Nachwuchs ersetzt. Dafür werden immer wieder Baumspenden erbeten.