Unwetterschäden Gathe: Hoffnung auf Sand gesetzt
Wuppertal · Immense Schäden und immer noch kein Strom: Die Mieter in den Häusern Wiesenstraße 1-7 müssen seit dem Unwetter improvisieren.
Welches Chaos ausbrechen kann, wenn flächendeckend der Strom ausfällt, erleben die Bewohner neben der Gathe hautnah in ihren eigenen vier Wänden. "Rasend schnell stand das Wasser bei dem schweren Unwetter Ende Mai in den Kellern bis zu zwei Meter hoch. Ab 19 Uhr war der Strom weg und das normale Leben vorbei", berichtet die Anwohnerin Olga Rasch. "Da das Wasser die Zähler zerstört, Leitungen bis unter die Isolierung geflutet und somit die Stromversorgung komplett lahmgelegt hat, war es vorbei mit all den elektrischen Helfern. Wir haben uns am selben Abend im Kerzenschein gefragt, wie es jetzt wohl weitergeht ..."
Immerhin: Bereits am folgenden Mittwoch rollten Duschcontainer an, und ein Generator sorgte vor den Häusern für eine minimale Stromzufuhr. Anwohner, die die Anweisung, nur das Nötigste einzuschalten, ignorieren, nehmen aber immer wieder die ganze Nachbarschaft vom Netz.
"Besonders schlimm ist die Situation für die Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind und durch die nicht funktionierenden Aufzüge festsitzen", sagt Filiz Selimi.
Wie lange es noch dauern wird, bis wieder Strom und somit Normalität in den Häusern einkehren, bleibt ungewiss. Während die WSW (Stand Donnerstag, 7. Juni, gegen 16 Uhr) alle defekten Zähler durch neue ersetzt haben, wollte von der Firma, die die Stromleitungen auswechselt, keiner eine Prognose abgeben. Nur so viel: "Die Schäden liegen tief" — und das wohl im wahren Sinne des Wortes.
Was den Bewohnern zusätzlich Unbehagen bereitet, sind die Unwetterwarnungen für die nächsten Tage. "Wir leben seit neun Tagen in dieser Situation und wissen nicht, wann das Licht wieder richtig angeht. Das nervt. Ganz zu schweigen von den materiellen Schäden, die hier so gut wie jeder Mietpartei entstanden sind", sagt Olga Rasch.
Immerhin: "Der Hausmeister hat uns mitgeteilt, dass die sieben Häuser jetzt unmittelbar mit etwa 100 Sandsäcken vor einem erneuten Eindringen von Wasser geschützt werden sollen."