Frauenquote an deutschen Hochschulen Wuppertaler Uni hat hohen Anteil an Professorinnen
Wuppertal · Erst vergangene Woche wurde das Paritätsgesetz – ein Versuch, die Gleichstellung von Frauen in der deutschen Politik durchzusetzen – für nichtig erklärt. In vielen Branchen ist der Anteil an Frauen in Führungspositionen immer noch niedriger als der ihrer männlichen Pendants. Pünktlich zu Beginn des Wintersemesters hat der digitale Personaldienstleister Zenjob nun die Frauenquote an deutschen Hochschulen und Universitäten untersucht. Die Bergische Universität Wuppertal landet dabei in der Top 5 des Rankings.
An keiner der untersuchten 36 Bildungsstätten sind die Professuren zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen besetzt. Die meisten Professorinnen lehren an der Universität Koblenz-Landau (38,8 Prozent). Auf Platz zwei und drei landen gleich zwei Universitäten aus der deutschen Hauptstadt: An der Freien Universität Berlin liegt der Anteil der Professorinnen bei 36,6 Prozent, an der Humboldt-Universität zu Berlin bei 35,6 Prozent. Die Top Fünf werden durch die Universität Paderborn (33,3 Prozent) und die Bergische Universität (32,6) komplettiert.
Den geringsten Anteil an Professorinnen gibt es an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Hier sind nur 12,34 Prozent weiblich. Auch am Karlsruher Institut für Technologie (14,13 Prozent) sowie an der RWTH Aachen (17,25 Prozent) lehren besonders wenige Professorinnen.
Zehn Lehranstalten ohne Dekanin
Frauen werden selten zur Dekanin gewählt. An neun von 50 analysierten Bildungseinrichtungen leitet keine Frau eine Fakultät bzw. einen Fachbereich. Darunter befindet sich auch die FU Berlin, die vergleichsweise viele Professorinnen beschäftigt. Nur die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg hat mehr weibliche als männliche Dekane (75 Prozent). An der Universität Kassel (50), Bergischen Universität Wuppertal (37,5), der Universität Bielefeld (35,71), der Universität zu Köln (33,33) und der Philipps-Universität Marburg (31,25) liegt der Anteil bei über 30 Prozent.
14 Universitäten werden von Frauen geleitet
14 der untersuchten Universitäten haben eine Rektorin. Dies gilt beispielsweise für die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und die Humboldt-Universität zu Berlin. Von den analysierten Hochschulen wird hingegen keine von einer Frau geleitet.
„Seit 2016 gibt es zwar eine Geschlechterquote für die Wirtschaft und den öffentlichen Dienst, jedoch sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor seltener zu sehen als Männer. Dies zeigt auch unsere Untersuchung. An keiner der analysierten Universitäten oder Hochschulen sind gleich viele Professorinnen und Professoren angestellt und an zehn dieser Bildungseinrichtungen leitet keine einzige Frau eine Fakultät. Gerade für Studierende ist es wichtig, möglichst früh in Kontakt mit weiblichen Führungspersönlichkeiten zu treten, um Chancengleichheit aufzuzeigen und mit Vorurteilen und alten Rollenbildern Schluss zu machen”, kommentiert Fritz Trott, CEO und Co-Founder von Zenjob.