Bergische Uni Wuppertal Projekt: Künstliche Intelligenz in Bürgerräten

Wuppertal · Wie kann KI demokratische Beteiligungsformate verbessern? Dieser Frage gehen Politik- und Digitalisierungsexpertinnen und -experten der Bergischen Universität Wuppertal nun in einem gemeinsamen Forschungsprojekt nach. Dabei sollen bislang ungeklärte Chancen und Risiken, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Bürgerräten birgt, genauer untersucht werden.

Von li.: Dr. Erik Freier (Geschäftsführer IZMD), Prof. Dr.-Ing. Tobias Meisen (Vorsitzender IZMD und Lehrstuhlinhaber TMDT), Miguel Alves Gomes (Lehrstuhl TMDT), Anna Nora Freier, Emilia Blank und Prof. Dr. Detlef Sack (alle Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung IDPF).

Foto: Bergische Uni

Ob Energie-, Ernährungs-, oder Verkehrspolitik: In Bürgerräten diskutieren zufällig ausgewählte Menschen jenseits von Meinungsumfragen und Lobbyismus über relevante Fragestellungen, um Antworten und Empfehlungen aus der Gesellschaft zu geben. „Die Diskussionen sind das Herzstück der Bürgerräte. Ihre Qualität und die Vielfalt der Beteiligung darin können nur dann gewährleistet werden, wenn die Teilnehmenden auch bestens Bescheid wissen. Von ausgewiesenen Expertinnen und Experten erhalten sie daher Informationen rund um das jeweilige Thema“, so die Uni.

Bei dieser Wissensvermittlung spielen digitale Technologien und KI-Werkzeuge zunehmend eine Rolle. Aus der Forschung gibt es bislang jedoch wenige Erkenntnisse über ihre Einbindung und den Nutzen im Prozess. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bergischen Universität wollen nun herausfinden, wie der Einsatz von KI zur Schaffung der idealen Wissensbasis beitragen kann. Dafür führen sie zunächst eine Bestands- und Potenzialanalyse der aktuell verfügbaren Werkzeuge durch.

Im Verlauf des Projekts wird zudem der Einsatz Künstlicher Intelligenz als digitales Expertensystem in einem realen Bürgerrat erprobt und evaluiert. Maßgebend sei, das betonen die Verantwortlichen, dass der gesellschaftliche Beteiligungsprozess die Bedarfe an die KI formuliere – und nicht umgekehrt.

Für das Projekt „KI und Bürgerräte“ (KIB) arbeiten erstmals das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) unter Leitung von Prof. Dr. Detlef Sack, das Interdisziplinäre Zentrum Machine Learning and Data Analytics (IZMD) unter Leitung von Dr. Erik Freier und der Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation (TMDT) unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Tobias Meisen zusammen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).