Umstrittene Online-Shopangebote FDP sauer auf Stadtwerke
Wuppertal · Die Wuppertaler FDP fordert die Stadtwerke (WSW) auf, ihr Internetangebot für den Verkauf von Haushaltsgeräten und Energiesparlampen einzustellen. Der Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt: "Es ist nicht Aufgabe einer städtischen Tochter wie den WSW, dem Wuppertaler Einzelhandel Konkurrenz zu machen."
Es sei durchaus vorstellbar, dass die WSW eine Empfehlungsliste mit Energie sparenden Produkten veröffentlichten und Kaufempfehlungen aussprächen. "Allerdings sollte es dann einen eindeutigen Verweis geben, welche Wuppertaler Einzelhändler die entsprechenden Produkte anbieten", so Schmid.
Die Freien Demokraten kritisieren insbesondere auch die Kooperation der WSW mit einem Handelspartner aus Münster. "Die WSW verweisen immer darauf, dass sie eine lokaler Anbieter seien und in Wuppertal Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen und sichern. Da passt es einfach nicht, dem Wuppertal Einzelhandel zu konkurrieren", ärgert sich Schmidt.
Manfred Todtenhausen, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender, befürchtet sogar, dass der Wettbewerb kontraproduktiv für die WSW sein könne: "Welcher Unternehmer unterstützt denn die Konkurrenz, indem er Strom und Gas von ihr bezieht?" Er könne sich vorstellen, dass betroffene Unternehmen den Anbieter wechseln und somit weniger lokalorientiert handelten. "Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis die WSW Kaffee und Textilien in ihre Produktpalette mit aufnehmen …"
Während der Onlinehandel für die WSW nach eigenem Bekunden derzeit nur ein Nischenangebot darstelle, lebten in Wuppertal inhabergeführte Unternehmen von dem Verkauf der angebotenen Produkte. Nach Ansicht der FDP sollen sich die Stadtwerke auf ihr Kerngeschäft der Daseinsvorsorge konzentrieren. "Alles andere ist ein Kampf von David gegen Goliath, denn er schadet, nicht zuletzt aufgrund der ungleichen Risikoverteilung, den Wuppertaler Unternehmen", sind Schmidt und Todtenhausen sich einig.