Gefahren und Rechtliches Eine Solaranlage selbst montieren: Diese Gründe sprechen dagegen
Mit der Montage einer Photovoltaikanlage in Eigenregie kann man Wartezeiten umgehen und Kosten sparen, so viel steht fest. Dennoch birgt die Eigeninstallation Gefahren und ist fehleranfällig. Es empfiehlt sich, immer einen Fachbetrieb in die Planung und die Montagearbeiten mit einzubeziehen.
Rechtliche Grundlagen
Rein rechtlich spricht aber zunächst nichts gegen die Einbringung von Eigenleistung. Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die es verbietet, eine Photovoltaikanlage selbst auf dem Hausdach anzubringen. Aber trotzdem ist Vorsicht geboten, denn die Anschlüsse an das häusliche sowie das öffentliche Stromnetz dürfen ausschließlich von zugelassenen Elektrofachleuten durchgeführt werden.
Welche Arbeiten dürfen in Eigenregie durchgeführt werden?
Folgende Installationen können Sie - sofern Sie über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen - selbst vornehmen, ohne sich außerhalb der rechtlichen Vorschriften zu bewegen:
- Montage der Photovoltaikmodule einschließlich DC-Verkabelung
- Anbringung des Wechselrichters
- Einrichtung des Überspannungsschutzes
- Anschluss und Verlegung der AC-Kabel (größtenteils)
Hier ist Geduld gefragt
Wer seinen Beitrag zur Energiewende in Form einer eigenen Photovoltaikanlage leisten möchte, hat es zugegebenermaßen derzeit nicht ganz einfach. Häufig lassen sich die Energieerzeugungs-Projekte nur umsetzen, wenn man bereit ist, lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen.
Diese sind einerseits durch den eklatanten Fachkräftemangel in den Handwerksbetrieben bedingt, andererseits kommt es aber auch immer wieder zu Lieferengpässen für Photovoltaikmodule. Verzögerungen bei der Lieferung von Bauteilen können auch durch eine Eigenmontage nicht umgangen werden.
Eigeninstallationen bergen Gefahren
Aufgrund der Gefahren für Leib und Leben ist Laien grundsätzlich davon abzuraten, Solarmodule selbst auf dem Hausdach anzubringen. Zunächst ist anzumerken, dass Arbeiten auf dem Dach mit Absturz- und Verletzungsgefahr einhergehen. Eine entsprechende Sicherung der Arbeitenden und gute körperliche Fitness sind daher die Grundvoraussetzungen für die diffizilen Montagearbeiten.
Doch auch diese Gründe sprechen dafür, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen:
- erhöhte Gefahr durch Stromschläge (es fließt kein Haushaltsstrom, sondern Gleichstrom!)
- Schäden an den Solarmodulen, die durch nicht fachgerechte Eigeninstallationen verursacht werden, sind in der Regel von der Gewährleistung ausgeschlossen
- Kurzschlüsse, die aufgrund fehlerhafter Anschlüsse entstehen, können Brände auslösen
Was gibt es sonst noch zu beachten?
In die Planung und Auswahl der für Ihr Gebäude passenden Photovoltaikanlage fließen noch viele weitere Faktoren mit ein, die letztendlich ein geschultes Auge erfordern. Profis legen ihr Augenmerk auch auf folgende Punkte:
- Gibt es Vorschriften (z. B. Denkmalschutz), die der Montage einer Solaranlage entgegenstehen?
- Befinden sich Bäume oder andere Verschattungen in der Nähe, die den Ertrag der Photovoltaikanlage mindern können?
- Kann mit der Dachneigung das Maximum an Leistung überhaupt erzielt werden?
- Gibt es statische Bedenken? Ist die Tragfähigkeit des Daches gewährleistet?
- Welche Abstandsregelungen zu Nachbargebäuden müssen beachtet werden?
Fazit
Angesichts der Gefahren für die eigene Gesundheit, des Wegfalls der Gewährleistung und eines eventuellen Versicherungsschutzes ist Laien von der Eigenmontage einer Solaranlage dringend abzuraten. Wer sein privates Energiewende-Projekt vertrauensvoll in die Hände von Fachleuten legt, ist auf der sicheren Seite. Eine Investition, die sich gleich mehrfach lohnt.