Demo-Day bei „Circular Valley“ „Wir müssen was tun“

Wuppertal · 100 Milliarden Tonnen von Menschen verursachte Emissionen in Luft, Wasser und Land pro Jahr sind eine große Herausforderung. Wer kümmert sich um die Reduktion dieser Zahlen im Sinne einer „Zirkulären Wertschöpfung“? Wuppertal!

Moritz Schulz und Karsten Hirsch bei der Vorstellung der „TrashBooms“ im Gaskessel.

Foto: Simone Bahrmann

„Circular Valley“, das zukunftsweisende Projekt der „Wuppertalbewegung“, suchte Start-ups aus dem In- und Ausland. Jetzt stellte die erste Kohorte der Bewerber ihre innovativen und nachhaltigen Ideen bei einem „Demo-Day“ im Heckinghauser Gaskessel vor.

Die Konstruktion ist einfach, die Wirkung enorm: Das Startup „Plastic Fischer“ entwickelte schwimmende Barrieren, mit denen sich effizient Müll aus Gewässern fischen lässt. „TrashBooms“ – so nennen die Gründer Moritz Schulz und Karsten Hirsch (beide 29), die aus Köln und Solingen stammen, ihre nachhaltige Idee, die sie am „Demo-Day“ im Visodrom des Heckinghauser Gaskessels den rund 180 eingeladenen Besuchern vorstellten. Der Dritte im Team, Georg Baunach, konnte aus beruflichen Gründen nicht vor Ort sein und ist daher nicht auf dem Foto zu sehen.

“Plastic Fischer“ soll die Verunreinigung der Gewässer in Asien stoppen.

Foto: Moritz Schulz

Wie die „TrashBooms“ funktionieren, erklären Schulz und Hirsch: „Die Konstruktion ist etwa einen Meter breit und 60 Zentimeter hoch. Das Material, das für den Bau benötigt wird, kann man weltweit fast überall bekommen. Die schwimmenden Träger sind einfache Kunststoffrohre. Sie eigenen sich auch für weite Fluss-Bereiche, da man die einzelnen Elemente wie eine Kette aneinanderreihen kann.“ Auf ihrer Webseite www.plasticfischer.com stellen die Gründer eine kostenlose Bauanleitung zur Verfügung und sind mittlerweile so gewachsen, dass sie sich ein internationales Team-Netzwerk aufgebaut haben und den Menschen vor Ort – bisher hauptsächlich in asiatischen Ländern – Unterstützung bei der Anwendung bieten, unter anderem bei Bau der Müll-Barrieren und der praktischen Handhabung.

„Große Flüsse werden in Sektoren aufgeteilt, um den Plastikmüll bereits an zufließenden, kleineren Flüssen aufzuhalten. Dadurch gelangt der Großteil des Mülls nicht in den großen Fluss, und die Menge des Abfalls wird überschaubarer. Der Müll wird täglich eingesammelt und abtransportiert“, erläutern die Umwelt-Unternehmer. 

Auf die Idee der „TrashBooms“ kamen die Gründer nach einer Asienreise. „Wir saßen gemeinsam im Wohnzimmer und unterhielten uns über die Eindrücke, die wir auf unserer Reise sammelten. Wir waren in Vietnam, erinnerten uns an den Müll im Mekong-Delta und dachten, wir müssen was dagegen tun!“ Gesagt, getan. Weiter: „Wenn eine Firma etwas für ihren CO2-Ausgleich machen möchte, kann sie sich gerne bei uns melden und unser Projekt finanziell unterstützen.“