"Das Gerät der Stunde"
Vorwerk & Co. befindet sich momentan auf einem Steilflug nach oben. Die Bilanz für 2014 meldet erneut einen Umsatzrekord. Besonders viel Freunde bereitet dem Wuppertaler Familienunternehmen der "Thermomix".
Alle 30 Sekunden wird gegenwärtig eine dieser vielseitigen Küchenmaschinen verkauft. So konnten sich die Gesellschafter Reiner Strecker und Frank van Oers im Verlauf der 55-minütigen Pressekonferenz über 110 weitere Verkäufe freuen. Probleme bereiten allenfalls die Fertigungskapazitäten. In Deutschland muss man bis zu drei Monate auf die Auslieferung warten.
"Es ist eindeutig das Gerät der Stunde", erklärte Strecker zum Run auf den neuen "Thermomix" TM 5. Bundesweit hat er es zu einem Statussymbol gebracht, das auch die Aufmerksamkeit der Feuilletons von Top-Zeitungen gefunden hat. Mit einem Umsatzplus von weltweit 15 Prozent auf 920 Millionen Euro hat der "Thermomix" erstmalig sogar den "Kobold" auf Platz 2 verdrängt.
Dabei konnte der Staubsauger ebenfalls deutlich zulegen. Stärkste Kraft ist dabei der italienische Markt, der mit über 500 Millionen Euro doppelt so viel umsetzt wie der deutsche. Hierzulande freut man sich dafür über den Erfolg der neuen Vorwerk-Shops in guten Innenstadt-Lagen. Zwar beherrscht der Direktvertrieb nach wie das Verkaufskonzept, "aber Vorwerk hat jetzt drei Vertriebsbeine, und die wachsen alle im Gleichschritt", freut sich Frank van Oers. Zehn Prozent der Umsätze werden online getätigt, 15 Prozent erwirtschaften die Shops und 75 Prozent die Verkäufe in den Haushalten.
Wie erfolgreich die Vorwerk-Gruppe zuletzt agiert hat, zeigt der Zehnjahresvergleich. Von 1,6 Milliarden stieg der Umsatz seit 2004 um 75 Prozent auf nunmehr 2,8 Milliarden. Das führte auch zu einem "erfreulichen Betriebsergebnis", über dessen Höhe das Familienunternehmen traditionell keine Angaben macht, das aber auf jeden Fall die 65-prozentige Eigenkapitalquote sichert. Und darüber hinaus die nötigen Investitionen sichert: 130 Millionen werden es in diesem Jahr sein.
Angesichts der Rekordzahlen sind aber auch Personalaufstockungen erforderlich: 100 Mitarbeiter wurden 2014 im Hauptwerk in Wuppertal neu eingestellt, 50 weitere kommen 2015 hinzu. Mindestens, denn auch das laufende Jahr verspricht den Trend noch einmal zu toppen. "Wir liegen schon wieder 20 Prozent über dem Vorjahr", vermeldete Reiner Strecker hocherfreut und formulierte launig: "Offensichtlich gibt es auch im verregneten Wuppertal Unternehmen, über denen das ganz Jahr die Sonne scheint..."