Interview mit Döppersberg-Bauleiter Andreas Klein „Blick zum Bahnhof bleibt frei“

Wuppertal · Wer auf den Schwebebahnhof Döppersberg zugeht, schaut derzeit auf eine abgedeckte Baustelle über der Wupper. Die Stadt lud jetzt zu einer Besichtigung der dort stattfindenden Brückensanierung ein. Rundschau-Redaktionsleiter Hendrik Walder sprach mit Bauleiter Andreas Klein.

Döppersberg-Baustelle: der aktuelle Stand
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Rundschau: Das Bauwerk 11 ist nur ein kleiner Teil der Döppersberg-Baustelle. Aber die damit gemeinte Brücke über die Wupper vor der Schwebebahnstation ist kein unkomplizierter Fall.

Klein: Nun ja, wie üblich bei solch alten Bauwerken gibt es keine verlässlichen Zeichnungen und Beschreibungen. Während der Arbeiten erwies sich jedoch der Aufbau für den Überweg als zu schwach für die zukünftigen Erfordernisse — im Notfall muss ja auch die Feuerwehr darüber fahren können.

Rundschau: Aber die bogenförmige Grundkonstruktion der Brücke kann erhalten bleiben?

Klein: Ja, das ist guter alter Stahl aus dem letzten Jahren des 19. Jahrhunderts, über den später ja sogar Straßenbahnlinien führten. Die Träger werden von uns momentan behandelt und gestrichen, bevor dann darauf eine neue Konstruktion für eine 17 Meter breite Betonplatte befestigt wird.

Rundschau: Unter dem Wellblechdach herrschen momentan ganz schön heiße Temperaturen.

Klein: Das ist überhaupt eine spannende Baustelle: Bei den heftigen Regenfällen der letzten Wochen schnellte der Wupperpegel dort rasend schnell an und überspülte dann die unteren Arbeitsstege. Das war schon ganz schön spektakulär...

Rundschau: Apropos Regenfälle, die haben jetzt an der B 7 die Asphaltierungsarbeiten verzögert?

Klein: Ja, aber nicht nur dort. Auch am Abstieg der Bahnhofstraße ruhen für einige Wochen die Arbeiten. Diese Asphaltkolonnen sind natürlich im Sommer sehr gefragt und mussten jetzt andernorts ihre Verträge erfüllen. Aber Mitte August geht es mit dem Fahrbahnaufbau weiter, das bringt uns zeitlich noch nicht in die Bredouille.

Rundschau: Wie funktioniert denn die Abstimmung mit den privaten Baumaßnahmen rund um das Primark-Gebäude?

Klein: Wir haben alle 14 Tage eine gemeinsame Gesprächsrunde, auf der wir bislang sehr konstruktiv die Nahtstellen miteinander abstimmen konnten.

Der neue Döppersberg von der B7 aus
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Der neue Döppersberg von der B7 aus

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Rundschau: Mittlerweile kann man auch erkennen, welche zukünftigen Blickachsen entstehen. Wenn man von der Alten Freiheit her kommt, scheint danach das Bahnhofsgebäude weitgehend zu sehen sein.

Bauleiter Andreas Klein rechnet Ende des Jahres mit dem Abschluss der Brückenarbeiten.

Foto: Redaktion

Klein: In der Tat stören in dieser Blickrichtung weder das Primark-Gebäude noch die Ladenlokale auf der B 7-Brücke. Ich finde, der Bahnhof sieht von der Innenstadt jetzt sogar erhabener aus, da der neue Haupteingang über dem unteren Platz in die Mall quasi auf Höhe des Untergeschosses des Bahnhofgebäudes liegt.