Tenor Björn Casapietra und Wuppertal Eine bedeutungsvolle Zufallsbegegnung
Wuppertal · Wenn der Berliner Tenor Björn Casapietra am nächsten Samstag (27. November 2021) in der Immanuelskirche die Bühne betritt, dann ist dieser Auftritt in Oberbarmen nicht nur einer von vielen Stopps seiner deutschlandweiten „Christmas Love Songs“-Tournee. Für ihn wird das Konzert ein ganz besonderes sein. Denn hier, hier in Wuppertal, hat er zwei Menschen gefunden, die in seinem und dem Leben seiner Tochter Stella eine bedeutende Rolle spielen.
Und diese Menschen sind Angie und Jürgen Kalcher. „Ich bin viel unterwegs, habe Auftritte in vielen verschiedenen Städten und begegne dabei vielen Menschen. Aber dieses Paar ist mir besonders aufgefallen. Sie besuchten unheimliche viele meiner Konzerte. Anfang der 2000 Jahre kamen wir während meiner Autogrammstunde ins Gespräch, und so begann ein reger Kontakt zwischen uns“, erinnert sich Björn Casapietra. Dass das Ehepaar Kalcher einige Jahre später eine bedeutende Rolle in seinem und dem Leben seiner mittlerweile zwölfjährigen Tochter Stella spielen würde, das ahnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Die Rundschau erreicht den Tenor telefonisch in Berlin. Er nimmt sich für uns Zeit und schildert in einer Pause während seiner Probe, warum ihm die beiden Wuppertaler und das Konzert in der Immanuelskirche am 27. November so wichtig sind. „Mein Vater ist bereits 1990 gestorben (Anm. d. Red.: Herbert Kegel deutscher Dirigent und einer der bekanntesten Orchesterleiter der DDR), und zu meiner Mutter habe ich keinen Kontakt. Schon bevor Stella 2009 geboren wurde, war klar, dass sie ohne Großeltern aufwachsen würde. Das hat mich wirklich seelisch beschäftigt und tat mir sehr leid für mein Kind. Aber wie durch eine schicksalhafte Fügung wurde der einst lose Kontakt zwischen mir Angie und Jürgen intensiver. Seitdem Stella auf der Welt war, vertiefte sich unsere Freundschaft. Und irgendwie wurden sie für Stella Oma und Opa.“
Gemeinsame Ausflüge, sogar gemeinsame Sommerurlaube und Weihnachtsfeste folgten. Björn Casapietras Tochter schloss das Wuppertaler Ehepaar in ihr Herz. So auch die beiden. „Angie und Jürgen fuhren sogar extra nur für einen Abend bis nach Berlin, um den Auftritt meiner Tochter mit ihrem Kinderchor in der Komischen Oper Berlin zu sehen. Ich werden diesen beiden Menschen ewig dafür dankbar sein, dass sie für meine Stella wie Großeltern sind. Nicht nur wie, sie sind ihre Großeltern. Man muss nicht blutsverwandt sein, um eine Familie zu sein.“
Und deswegen wird Björn Casapietras Konzert am kommenden Samstag ein ganz besonderes für ihn sein: Er widmet es Angie und Jürgen.
Und während er am Telefon erzählt, dass er selbstverständlich auch für alle anderen Wuppertaler singen wird und hofft, dass er seine gefühlvollen Weihnachtslieder an diesem Abend wie einen Balsam auf die Corona-geplagten Herzen und Seelen der Zuhörer streichen kann, verdrückt er eine Träne.