Stadtentwicklung Barmen wird zum „Bezirkszentrum“
Wuppertal · Mit dem "Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Innenstadt Barmen" zieht Wuppertal einen Schlussstrich unter die jahrzehntelange ungleiche Konkurrenz zwischen seinen beiden großen City-Bereichen.
In der Bezirksvertretung Barmen gab es übereinstimmend grünes Licht für das Konzept. Wenig später sagte auch der Stadtentwicklungsausschuss (bis auf die Linke) "Ja" zu einer Klärung in Sachen Wuppertaler Selbstverständnis. Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer: "Zwei Zentren mit überregionaler Ausstrahlung am Leben zu erhalten, wird nicht funktionieren. Elberfeld hat sich als unser Handelsschwerpunkt herausgebildet." Ihn unterstützte FDP-Sprecher Alexander Schmidt: "Endlich sind wir so ehrlich zu sagen, wie es ist."
Im Klartext: Elberfeld ist Wuppertals Oberzentrum, Barmen ein "Bezirkszentrum mit mittelzentraler Funktion" für den Osten der Stadt. Im Rahmen des ISEK soll in Zukunft ein Gesamtprofil für ein Innenstadtmanagement unter dem Motto "Aktives Zentrum Barmen" entstehen. Nur dann, wenn die Stadt sich so aufs Wesentliche (und Tatsächliche) konzentriert, wird sie Landes- und Bundesfördergeld für Barmen akquirieren können. Die ISG Barmen-Werth, deren fünfjährige Zeit im Dezember abläuft, soll neu aufgelegt werden — und weitere optische sowie atmosphärische Erfolgspflöcke einschlagen. Gestärkt werden sollen unter anderem der Handel, der die unmittelbare Stadtteilnachbarschaft versorgt sowie der noch schwächelnde Gastronomie-Mix.
Bernhard Sander, für die Linke im Stadtentwicklungsausschuss, erhob den Vorwurf "der Politik der Zentralisierung, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Döppersberg steht" — und konstatierte den politischen Mehrheitswillen, Barmen nicht mehr genügend im Blick haben zu wollen. Dem widersprach Ausschuss-Chef Michael Müller (CDU): "Die Stellung von Elberfeld hat nichts mit politischen Willen zu tun, sondern mit Tatsachen."