Auszeichnung für "Vollzeit-Ehrenamtlerin"

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat am Mittwoch (27. Mai 2015) der Wuppertalerin Evamarie Bott das Verdienstkreuz am Bande überreicht. Bei einer Feierstunde in Düsseldorf hob die SPD-Politikerin das ehrenamtliche Engagement des insgesamt elf Bürgerinnen und Bürger aus Nordrhein-Westfalen hervor, die die Auszeichnung erhielten.

Hannelore Kraft (li.) und Evamaria Bott.

Foto: R. Sondermann

Krafts Laudatio im Wortlaut: "Sie sei, ich zitiere, ,ehrenamtlich vollzeitbeschäftigt'. So soll der Ehemann von Evamarie Bott das Engagement seiner Frau einmal charakterisiert haben — und wer könnte das besser beurteilen als er. Ich glaube, treffender kann man kaum zum Ausdruck bringen, wie umfassend die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und heutige Rentnerin sich ehrenamtlich engagiert:

Bereits seit 40 Jahren gehört sie dem Vorstand der ,Konzertgesellschaft Wuppertal e.V.' an. In diesen 40 Jahren war sie 30 Jahre lang Schatzmeisterin, seit über ehn Jahren steht sie dem Chor vor, der zu den ältesten gemischten Konzertchören Deutschlands gehört.

Auch außerhalb der Wuppertaler Chorwelt hat sich Evamarie Bott für die Kultur eingesetzt: Über acht Jahre war sie Schatzmeisterin des ältesten und europaweit größten Netzwerks für Künstlerinnen aller Kunstsparten, der GEDOK. Das ist der Bundesverband der Gemeinschaften aller Künstlerinnen und Kunstförderer e.V., der Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Wettbewerbe in Musik und Literatur für die 19 regionalen GEDOK-Gruppen in Deutschland ausrichtet.

Nahezu 25 Jahre gehört Evamarie Bott dem "Elberfelder Erziehungsverein" (EEV) an. Auch hier hatte sie jahrelang den Vorsitz inne, bevor sie in den ehrenamtlich tätigen Aufsichtsrat wechselte.

Damit nicht genug: Als engagiertes Mitglied der evangelischen Kirche gehörte Evamarie Bott in ihrer Kirchengemeinde Elberfeld-Nord 18 Jahre dem Presbyterium an und gestaltet seither immer wieder Kindergottesdienste.

Evamarie Bott vertritt als Mitglied im Kreissynodalvorstand und als Synodalälteste den Kirchenkreis u. a. auch im Vorstand des einzigen Knabenchors der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Doch wer glaubt, mit all dem sei sie sicher ausgelastet, der täuscht sich: 2011 übernimmt Evamarie Bott mit ihrer bewundernswerten Energie den Vorstandsvorsitz der ,Bürgerstiftung für Kinder in Wuppertal'. Die Bürgerstiftung hat sich der so wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe verschrieben, Kinder möglichst frühzeitig in ihrer körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung zu fördern. Sie wirbt bei Bürgern und Firmen um Unterstützung, damit in den Kindertagesstätten die Sprachent­wicklung der Kinder, Wahrnehmung und Bewegung, musikalische und naturwissenschaftliche Bildung besser gefördert werden können. Aber auch Fortbildungen für Erzieherinnen werden so ermöglicht — und für die Kindertagestätten können notwendige Einrichtungsgegenstände angeschafft werden.

Liebe Evamarie Bott, bei so viel Elan kann einem allein bei der Aufzählung die Puste ausgehen und ohne die "ehrenamtliche Vollzeit", die ich vorhin zitiert habe, wäre das sicher nicht zu stemmen. Chapeau! — und nichts Geringeres als das Verdienstkreuz am Bande für Sie!”