Grüne Bundestagsabgeordnete Liebert: Bund erleichtert Arbeitsmigration
Wuppertal / Berlin · Nur mit einer modernen Einwanderungspolitik gelingt es nach Meinung der grünen Bundestagsabgeordneten Anja Liebert, die Sozialsysteme abzusichern und den Wirtschaftsstandort Bergisches Land zu stärken. Deshalb modernisiere die Ampel das Einwanderungsrecht.
„Ohne Installateur keine neuen Solaranlagen, ohne Busfahrerin keine nachhaltige Mobilität und ohne Erzieher keine Bildung für unsere Jüngsten. Deutschland braucht kluge Köpfe und fleißige Hände, um die klimaneutrale Transformation gut zu bewältigen", so Liebert.
Der akute Mangel an Fach- und Arbeitskräften ist eine der größten Herausforderungen für die lokale Wirtschaft in NRW. Besonders die kleinen und mittleren Betriebe im Bergischen Land spüren diese Herausforderung und haben immer größere Schwierigkeiten, Personal zu finden und ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Der Bedarf an Fach- und Arbeitskräften ist mittlerweile so hoch, dass sich jedes Jahr 400.000 Menschen aus dem Ausland für ein Leben und Arbeiten in Deutschland entscheiden müssten.
Liebert berichtet aus Gesprächen mit Unternehmen: „Oft scheitert das Anwerben ausländischer Arbeitskräfte nicht am Willen der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, sondern häufig an bürokratischen Hürden.“ Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz setze die Ampel nun den schleppenden Verfahren und langen Wartezeiten etwas entgegen.
Mit der Reform des Gesetzes senke die Regierung die bürokratischen Hürden bei der Arbeitskräfteeinwanderung „deutlich“ und ermögliche eine „einfachere sowie schnellere Anerkennung“ ausländischer Abschlüsse. „Gerade die Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen in Wuppertal, Remscheid und Solingen werden von dieser Neuregelung profitieren", ist die Grüne.
Zur Reform gehört auch eine neue Chancen-Karte, die auf einem leicht verständlichen Punktesystem basiert. Mit einer Mindestanzahl an Punkten dürfen Menschen aus dem Ausland zur Arbeitsplatzsuche nach Deutschland kommen. Dies habe sich bereits in Einwanderungsländern wie Kanada oder Neuseeland bewährt, meint Lieber
Um das Bergische Land für ausländische Arbeitskräfte noch attraktiver zu machen, brauche es außerdem eine „echte Willkommenskultur“, erklärt Liebert. „Dazu gehören Integrationskurse für alle, gut ausgestattete Migrationsberatungsstellen, gesellschaftliche und demokratische Teilhabe und ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus.“
Außerdem wollen die Grünen künftig die Einwanderung mit Familie erleichtern. Niemand solle vor die Wahl „Job oder Familie“ gestellt werden. So ermögliche man den Menschen, dass Deutschland für sie ein neues Zuhause wird und sie langfristig bleiben.