500 Studierende als Probanden An der Uni wird gedrängelt!

Wuppertal · "Sie warten auf Einlass zum Konzert Ihrer Lieblingsband und wissen: Nur die ganz Schnellen erhalten einen der begehrten Plätze in der ersten Reihe." So lautete eine Aufgabenstellung beim so genannten Drängel-Experiment.

Fünf Mal pro Tag wurde das Experiment in Gebäude K durchgeführt.

Foto: Stefanie Bergel

Dahinter stehen Forscherinnen und Forscher der Bergischen Universität Wuppertal, des Forschungszentrums Jülich und der Ruhr-Universität Bochum.

Von Dienstag bis Donnerstag (23. bis 25. Januar 2018) hatten Prof. Dr. Armin Seyfried vom Lehr- und Forschungsgebiet Computersimulation für Brandschutz und Fußgängerverkehr und sein Team das Foyer von Gebäude K mit Absperrgittern präpariert und Studierende als Probanden rekrutiert. Diese stürzten sich rotbemützt ins Gedränge und strebten mal forscher, mal entspannter gen (fiktivem) Eingang.

"Wir haben das Experiment circa fünf Mal pro Tag durchgeführt", zog Prof. Dr. Seyfried am Donnerstag Bilanz. "Beteiligt haben sich insgesamt rund 500 Studierende, pro Durchgang waren zwischen 15 und 70 Personen dabei." Zielsetzung war es, zu beobachten, wie sich Menschenmengen an Engstellen verhalten — zum Beispiel bei Konzerten oder Sportveranstaltungen. "Aus den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir jetzt ableiten, wodurch Gedränge überhaupt entsteht und von welchen Faktoren seine Stärke abhängt."

Vorstudien hätten bereits gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied mache, ob Menschenmengen halbkreisförmig angeordnet seien oder sich in einer Warteschlange vor dem Einlass formierten. "Bei der ersten Variante entsteht das Gedränge praktisch sofort, während es in einer Warteschlange wesentlich ruhiger zugeht", so der Wissenschaftler.

Die Auswertung des Drängel-Experimentes erfolgt während der kommenden Monate. Mit konkreten Ergebnissen rechnen Prof. Dr. Seyfried und sein Team im Sommer.