Wertlose Bemühungen

Betr.: WSW-Buslinien

Am Abend des 20. November stand eine "Reise" von Ronsdorf zum Kothen an. Linie 620 bis Lichtscheid, dort Anschluss an Linie 640. Funktionierte. Nachfrage, ob es Anschluss an die Linie 628 Richtung Elberfeld (Barmen Bahnhof ab 22.15 Uhr) gäbe. Der Fahrer wusste es nicht, fragte aber bei der Leitzentrale nach. Problem: Linie 640 fährt laut Plan eine Minute später. Rückmeldung aus der Zentrale — ganz im Sinne eines Dienstleisters —, dass die 628 angefunkt werde, auf den Umsteiger zu warten. Als die 640 am Barmer Bahnhof pünktlichst (!) um die letzte Ecke bog, sah man den 628er gerade noch entschwinden...

Der Fahrgast durfte durch den Regen nach Hause laufen, denn beim Wuppertaler "Bauern-Takt" (20, respektive 30 Minuten) zum Premium-Großstadttarif (VRR-Tarif A3), den selbst manch größere Stadt mit Straßenbahn im VRR nicht nimmt, war Warten keine sinnvolle Option.

Ärgerlich ist, dass zwei Mitarbeiter der WSW mit Flexibilität und Einsatz gute Arbeit leisteten, die vom Dritten zunichte gemacht wurde. Nach meiner Einschätzung entspricht dieses Verhältnis den Zuständen bei den WSW: Ein Drittel der Mitarbeiter machen die Bemühungen der übrigen — die WSW zu einem ernstzunehmenden Dienstleister zu entwickeln — wertlos.

Das fängt schon damit an, dass so mancher Fahrplanentwickler offensichtlich nur in Linien- und nicht in Netzstrukturen denkt — und wohl Schwierigkeiten beim Buchstabieren des Wortes "Gesamtreisezeit" hat.

Arnim v. Herff, Schloßstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)