Gewerbeansiedlung in Nächstebreck Planung endgültig beenden
Betr.: Gewerbeansiedlung Nächstebrecker Straße, Bramdelle und Dolinen
Bei Durchsicht der täglichen Aussagen von Politikern aller etablierten Parteien zum Thema Klima, Umweltschutz und Nachhaltigkeit könnte der engagierte, aber auch neutrale Beobachter zu dem Schluss kommen, die Politik und ihre Protagonisten haben verstanden, wie wichtig dieses Thema aktuell und für zukünftige Generationen ist und würden dementsprechend handeln.
Aus Klima- und Artenschutzgründen wird vom Verbot von Steingärten sowie der Begrünung von Haltestellendächern gesprochen. Herr Kineke von der Wuppertaler CDU fordert, dass es keinen Flächenraubbau geben dürfe, Frau Yazgülü Zeybek von den Grünen mahnt eine Entsiegelung von Flächen an, unser neuer OB spricht im Zusammenhang mit der eventuellen Bundesgartenschau davon, den Blick mehr auf die Nachhaltigkeit, als auf Blümchen zu legen und generell den Flächenraubbau zu begrenzen – und alle fordern die grüne und lebenswerte Stadt. Alles begrüßenswerte Aussagen, die absolut zu unterstützen sind.
Die Realität steht leider im absoluten Gegensatz zu dem oben Gesprochenen.
In einem Ratsbeschluss von 2020 haben alle etablierten Parteien, inklusive der Grünen, den Beschluss gefasst, an der Nächstebrecker Straße im Landschaftsschutzgebiet den Bau einer Gewerbehalle der Firma vom Bauer zu genehmigen. Dafür wird in Kauf genommen, dass eine mehr als 20.000 Quadratmeter große, landwirtschaftlich genutzte Fläche für den Bau einer Gewerbehalle versiegelt und für die Zukunft vernichtet wird. Von den starken Einschränkungen für die zahlreichen Nutzer und Erholungssuchenden in diesem Naherholungsgebiet ganz zu schweigen.
Bevor einige kritische Betrachter von Weltfremdheit des Autors sprechen und auf die Notwendigkeit von Arbeitsplätzen hinweisen, so ist dies absolut verständlich, steht aber in keinem Widerspruch zu oben Gesagtem. Im Gegensatz zu den allseits getätigten Aussagen der Politik über fehlende Gewerbeflächen in unserer Stadt empfiehlt sich der Blick in „Immobilienscout“, wo zum Beispiel der ehemalige Sportplatz Clausewitzstraße mit einer Fläche von 33.000 Quadratmetern direkt an der Autobahn als Gewerbefläche angeboten wird. Oder muss eine Neuansiedlung unbedingt im Grünen erfolgen?
Auch die Firma vom Bauer sollte sich über die Konsequenzen ihres Vorhabens im Klaren sein.
Letztendlich meine dringende Bitte an alle Entscheidungsträger: Ihre klima- und umweltpolitischen Versprechen in Hinblick auf die im Herbst stattfindenden Wahlen werden sich sicher auch an den Taten messen lassen müssen, um glaubwürdig zu sein. Daher lassen Sie endlich den gemachten Aussagen Konsequenzen und Taten folgen und beenden die Planung einer Gewerbeansiedlung Nächstebrecker Straße, Bramdelle und Dolinen endgültig – und legen dies in verbindlicher Form durch Änderung des Flächennutzungsplanes fest.
Nicht nur die damaligen 6.000 Unterzeichner für den Erhalt des Naherholungsgebietes werden es Ihnen danken.
Joachim Bätz