Luisenstraße: Fahrradstraße oder besser verkehrsberuhigte Zone? Krampfhaft und praxisfremd
Betr.: Luisenstraße bleibt Fahrradstraße
Juhu: Die Luisenstraße bleibt eine Fahrradstraße! Oder soll ich sagen: leider?
Der westliche Teil wurde „ermessensfehlerfrei“ als Fahrradstraße gewidmet. Daher möchte das Ministerium für Verkehr NRW der Stadt Wuppertal auch keine Weisung erteilen, diese Widmung aufzuheben. Dies ist das Ergebnis einer Petition an den Landtag NRW mit dem Ziel, die Luisenstraße einer praxisorientierten Widmung zuzuführen.
Fahrradstraßen sind eigentlich dafür da, einen sicheren Radverkehr ohne große Hindernisse zu gewährleisten. Radfahrer dürfen nebeneinander fahren, Radfahrer dürfen weder behindert noch gefährdet werden, heißt es in der Straßenverkehrs-Ordnung. Das geht aber auf der Luisenstraße nicht.
In Wuppertal ist die Fahrradstraße so viel wert wie heiße Luft. Wenn wie in der Luisenstraße zunächst eine Fahrradstraße angeordnet, aber umgehend sämtliche anderen Verkehrsarten per Zusatzzeichen erlaubt werden, haben Radfahrer so viel Rechte wie in der Tempo-30-Zone. Das ist ein reiner PR-Stunt, „etwas für Radfahrer in der Stadt zu tun“.
Tatsächlich ist eine Nutzung für Radfahrer gerade im Sommer angesichts der vielen Fußgänger gar nicht möglich. Die Luisenstraße und der Laurentiusplatz sind nämlich ein Kneipenviertel, und das soll auch so bleiben. Aber lieber drangsaliert die Stadtverwaltung Händler mit Bußgeldern, weil deren Außengastronomie nur noch eine Fahrgasse von 2,97 Meter lässt – und damit drei Zentimeter fehlen.
Niemand käme auf die Idee, in der Düsseldorfer Altstadt neben „Uerige“ eine Fahrradstraße anzuordnen. In Wuppertal ist das nicht nur möglich, sondern die Verwaltung hält vielmehr krampfhaft an dieser praxisfremden Anordnung fest.
Norbert Bernhardt